Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

21.04.2017

Rheiderland: Diskussion über Umweltthemen mit Almut Kottwitz

Von links nach rechts: Arno Baumfalk, Daniel Gruis, Martin Wendeburg, Berend Gruis, Almut Kottwitz, Justus Ackermann, Georg Penon, Klaus Borde und Wilko Meyer am Prädationsschutzzaun

Wer im ostfriesischen Rheiderland über Weenermoor und St. Georgiwold Richtung Dollart fährt, sieht links und rechts nur Grünland. Lange schmale Streifen, die sogenannten „Upstrecken“, die vor Jahrhunderten in den ausgedehnten Niederungsgebieten urbar gemacht wurden. Wo alle paar Meter ein Entwässerungsgraben verläuft, sind die Auswirkungen der geplanten Änderungen im Niedersächsischen Wassergesetz besonders dramatisch. Für den Besuch am Freitag, den 21. April  von Frau Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Niedersächsischen Umweltministerium, und Herrn Martin Wendeburg vom NLWKN war deshalb diese Strecke ausgewählt worden, um das direkt vor Ort ganz deutlich zu machen. Nicht nur die drohende Ausweisung von 5 Metern Randstreifen ohne Düngung und Pflanzenschutz, sondern auch die Umwidmung der Gewässerunterhaltung auf ökologische Funktionen statt auf ihren eigentlichen Zweck, die Ausweisung von Entwicklungskorridoren und weitere Kritikpunkte wurden intensiv diskutiert. Vorsitzender Justus Ackermann, sein Stellvertreter Klaus Borde sowie Daniel Gruis, Arno Baumfalk, Georg Penon, Wilko Meyer und Rudi Bleeker vom LHV-Kreisverband Leer machten deutlich, dass für die Eigentümer und Bewirtschafter bei der Einschränkung der Entwässerung kein Verhandlungsspielraum besteht.
Gemeinsamkeiten fanden die Teilnehmer beim Wiesenbrüterschutz. Der ökologisch bewirtschaftete Grünland-Milchviehbetrieb von Stefanie und Berend Gruis in Bunderhammrich nimmt neben vielen anderen  Landwirten in der Umgebung am Küken- und Gelegeschutzprogramm des Landkreises Leer teil. Da die Aufzuchtverluste fast ausschließlich durch Prädatoren verursacht sind, wird hier erstmalig ein neues Schutzkonzept mit mobilen Zaunanlagen erprobt. Rund 20 ha sind mit einem Elektrozaun umgeben, um  vor allem den Fuchs von den Gelegen fern zu halten. Gefördert wird dieses Projekt mit Landes- und EU-Mitteln.
Bei Tee und Krintstuut folgte auf dem Betrieb Borde in Oldendorp ein angeregter Gedankenaustausch über weitere Ideen und Möglichkeiten, den angeschlagenen Wiesenbrüterpopulationen wieder etwas auf die Beine zu helfen. Auch das Gänsemanagement kam wieder zur Sprache. Hinsichtlich der Nachmeldung des Leda-Jümme-Gebiets als Natura 2000-Gebiet stellte die Staatssekretärin in Aussicht, dass sich die Ausweisung auf den Holter Polder beschränkt und die Nachmeldungen im Übrigen abgeschlossen seien.

Copyright © Landw. Hauptverein für Ostfriesland e.V. - Südeweg 2 - 26607 Aurich - Telefon: 0 49 41 / 60 92 50
Zum Seitenanfang