Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

Die Sicht des LHV zum so genannten "Gänsegipfel"

Von: EH/KH
28.01.2014 um 15:00 Uhr

Wer aufmerksam unsere laufenden Berichterstattungen zum Thema Gänsefraßschäden verfolgt, der wird uns sicherlich zustimmen wenn wir sagen, dass wir in dieser Angelegenheit auf einem guten Weg sind. Selbst wenn wir wissen, dass es bei den immer wieder auftretenden starken Fraßereignissen, bis hin zu Totalausfällen auf einigen Ackerflächen, noch einer für alle Beteiligten besseren Lösung bedarf. Nach unserer Kenntnis werden diese Erfolge, die wir in enger Absprache und Zusammenarbeit mit dem Verein Gänsemarsch bisher erzielen konnten, von unseren Mitgliedern auch anerkannt.

 

Umso mehr wurden wir unangenehm überrascht, als die "Ostfriesen Zeitung" (OZ) am 22. Januar 2014 unter der Überschrift "LHV schwänzt Gänsegipfel" auf der Titelseite über eine Veranstaltung des BDM berichtete und an uns und unserer Arbeit kaum ein gutes Haar gelassen wurde. Zu dieser einseitigen Berichterstattung möchten wir folgendes richtig stellen:

Der BDM hatte zusammen mit seinen Bündnispartnern (u. a. AbL, NABU, BUND) zu einem Runden Tisch zur Thematik "Nordische Gastvögel" eingeladen. Zu dieser Runde hatte der BDM auch unseren Landwirtschaftsminister Christian Meyer als Teilnehmer gewinnen können, der für dieses Thema, mit Ausnahme der jagdrechtlichen Ausgestaltung der Gänsebejagung, in der Landesregierung aber sonst nicht zuständig ist.

Laut der uns vorliegenden Einladung handelte es sich bei der vorgesehenen Veranstaltung ausdrücklich um einen inoffiziellen Termin. Ein genauer Teilnehmerkreis war zudem nicht ersichtlich.

 

Der Vorstand des LHV hat sich nach entsprechender Beratung entschieden, nicht an der Zusammenkunft teilzunehmen. Unsere Absage wurde dem BDM schriftlich mitgeteilt und umfassend begründet. Für die Absage sprachen insbesondere folgende Gründe:

Für den Vertragsnaturschutz "Nordische Gastvögel" ist das Umweltministerium in Hannover zuständig. Mit den zuständigen Referaten hatten wir bereits im alten Jahr mehrere Gespräche. Darüber wurde in unseren Infos umfassend berichtet. Die Überlegungen des Ministeriums sind so weit abgeschlossen, dass wir jetzt einen schriftlichen Entwurf zur zukünftigen Ausgestaltung des Vertragsnaturschutzes für den Bereich der Nordischen Gastvögel zur Stellungnahme erwarten. Das Installieren eines weiteren "Runden Tisches" und der Start einer neuen Grundsatzdiskussion machen in dieser Phase aus unserer Sicht keinen Sinn. Dies ist für uns nicht zielführend und könnte ein Rückfall bei unserem Bemühen um praxistaugliche Lösungen für unsere Mitglieder sein. Unsere Gründe für die Absage und die in diesem Zusammenhang dargestellten Positionen haben wir Landwirtschaftsminister Meyer zeitgleich mitgeteilt und deutlich gemacht, dass wir trotz der Absage auch weiterhin auf einen engen Dialog mit ihm und den Mitarbeitern seines Hauses setzen.

 

Ebenfalls falsch ist die Darstellung in der OZ, dass wir uns einer Diskussion mit dem NABU zur Gänseproblematik verweigern würden. Dieser Darstellung widersprechen allein unsere zahlreichen Gesprächsrunden, die unter Beteiligung der anerkannten Umweltverbände (BUND, NABU), den Unteren Naturschutzbehörden, den Jägern, dem Bezirksfischereiverband (BVO), dem NLWKN und dem BDM unter dem Dach der Ostfriesischen Landschaft (Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Naturschutz) stattfinden.

 

Sehr wohl haben wir aber den BDM darauf aufmerksam gemacht, dass der NABU Landesverband die Fraßschäden in seiner Pressemitteilung vom 13.12.2013 als nicht so gravierend bewertet. Im Übrigen seien diese Schäden nach Ansicht des NABU oftmals von der intensiven Landwirtschaft selbst verschuldet, beispielsweise durch die Ansaat eiweißreicher Hochleistungsgräser. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Zweifel zum Ausdruck gebracht, ob eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den vom BDM benannten "Bündnispartnern", in diesem Fall dem NABU, im Sinne der Interessen der ostfriesischen Landwirte möglich sein könne. Hier hat der BDM mit seinen Bündnispartnern möglicherweise noch einiges zu klären.

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