Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

13.06.2020

Kundgebung in Ayenwolde

Der Verein „Nachhaltige Naturlandschaft e. V.“ hat am Samstag zu einer Kundgebung in Ayenwolde eingeladen. Die Landkreise Aurich und Leer müssen das Natura 2000 Gebiet am Flumm-Fehntjer Tief als EU-konformes Schutzgebiet ausweisen. Welche Form eines Schutzgebietes - in Frage kommen sowohl Natur- als auch Landschaftsschutzgebiet - ist weder von der EU, noch von Bundes- oder Landesebene festgelegt. Die Landkreise planen jedoch die Ausweisung zum Teil als Naturschutzgebiet. Dagegen wehren sich die ansässigen Landwirte, sie sagen, dass ein Landschaftsschutzgebiet ausreiche. Damit ließe sich immerhin weiter Landwirtschaft betreiben, auch wenn es mit Auflagen verbunden wäre. Der Verein „Nachhaltige Naturlandschaft e. V.“ ist überzeugt: Naturschutz und Landwirtschaft kann funktionieren, sofern eine Beteiligung freiwillig bleibe und ein finanzieller Ausgleich erfolge. Eine wesentliche Forderung besteht darin, beim Entstehen der Gebietsverordnung und der Festlegung der damit einhergehenden Bewirtschaftungsbeschränkungen als Praktiker mit am Tisch zu sitzen.

Vor der vom Verein „Land schafft Verbindung Ostfriesland e. V.“ organisierten Kulisse mit über 220 Schleppern machte Eindruck. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) betonte, dass eine Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz auf jeden Fall wünschenswert sei. Diese Maßnahmen müssten jedoch wirtschaftlich und qualitativ erfolgreich sein, sowohl aus Sicht der Landwirte als auch aus Sicht des Naturschutzes. Das sei auch der Ansatz des Niedersächsischen Weges, miteinander gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die auf breiter Ebene mitgetragen werden.

Aurichs Landrat Olaf Meinen erläutert die Situation aus Landkreissicht. Die Schutzgebietsordnung wird noch bis zum 15. Oktober erlassen werden müssen, sonst riskieren die Landkreise empfindliche Strafen. Man warte derzeit auf die Ergebnisse einer Betroffenheitsanalyse, um sie im Verordnungsentwurf berücksichtigen zu können. Matthias Groote, Landrat im Landkreis Leer, ergänzt, dass man sichergehen wolle, dass die Verordnung rechtssicher ist und von allen Parteien mitgetragen werden kann. Er lud daher zur Umsetzung eines Ostfriesischen Weges ein.

„Wir können bei der Ausweisung des Schutzgebietes den Geist des Niedersächsischen Weges in praktischer Ausführung leben. Die Landwirte haben ihre Bereitschaft zum Dialog signalisiert.“ betont LHV-Präsident Manfred Tannen und fordert: „Es gibt von keiner Seite den Druck ein Naturschutzgebiet auszuweisen, da erwarten wir von Seiten des Umweltministers und der Landräte, dass sie mit den Landwirten vor Ort auf Augenhöhe an einer Landschaftsschutzgebietsverordnung arbeiten, die eine Existenz der vorhandenen Betriebe sichert.“

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