Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

30.04.2019

Zweigverein Harlingerland diskutiert mit Agrarvis Esens

Wie den Medien zu entnehmen war, plant die AGRAVIS Ems-Jade GmbH, einen neuen, modernen Agrarstandort in Middels zu bauen. In diesem Zuge sollen die bisherigen Agrar-Standorte Esens und Ogenbargen aufgegeben werden, weil sie nicht mehr den gestiegenen Anforderungen der modernen Landwirtschaft entsprechen. Dieses nahm der Vorstand des Zweigvereins Harlingerland am 30.04.2019 zum Anlass, mit der Geschäftsführung der AGRAVIS Ems-Jade GmbH die geplante Schließung des Standorts Esens zu diskutieren und seine Sorgen zum Ausdruck zu bringen.

Zunächst ließ sich der Zweigverein die Hintergründe des geplanten Bauvorhabens erläutern. Aufgrund von Strukturwandel, Investitionsstau und nachhaltiger - kundenorientierter Ausrichtung für die Zukunft habe man beschlossen, die beiden bestehenden Lager zu einem Standort zusammenzulegen und Synergieeffekte zu nutzen, so Stefan Pielsticker, Geschäftsführer der AGRAVIS Ems-Jade GmbH.

Die AGRAVIS Ems-Jade GmbH wolle zukünftig mit modernen, leistungsfähigen Agrarstandorten im Geschäftsgebiet Partner der Landwirtschaft sein. Da sowohl der Standort Esens als auch der Standort Ogenbargen schon in die Jahre gekommen seien, plane man einen zukunftsorientierten, modernen Standort in Middels statt zweier in Esens und Ogenbargen. AGRAVIS Ems-Jade investiere somit in die Zukunft und in die Region Ostfriesland. Zur Ernte 2020 soll bereits die Ernteerfassung am neuen Standort erfolgen.

Für die Zukunft kann man sich auch vorstellen, den neuen Standort als "Gründlandkompetenzzentrum" mit modernen Schulungsräumen zu nutzen.

Der Raiffeisen-Markt sowie die Tankstelle sollen aber in Esens bestehen bleiben.

Grundsätzlich begrüßt der Vorstand des Zweigvereins Harlingerland, dass das Unternehmen AGRARVIS Ems-Jade GmbH in die Zukunftsfähigkeit investieren möchte, bedauert die geplante Standortschließung in Esens aber sehr.

Der Vorschlag, das Lager nur saisonbedingt für Dünger und Getreide zu öffnen, wäre zu aufwändig und daher nicht realisierbar.

Zwar sind für den Vorstand einige von Stefan Pielsticker hervorgebrachte betriebswirtschaftliche Argumente nachvollziehbar, dennoch gab der Vorstand des Zweigvereins zu bedenken, dass Marktanteile durch die Standortaufgabe verlorengehen könnten, da nicht alle Landwirte den weiteren Weg auf sich nehmen möchten und zudem die Gefahr einer erhöhten Austauschbarkeit sehen würden.

Der Zweigverein fordert eine kundenorientierte Strategieentwicklung, sodass die AGRAVIS Ems-Jade GmbH auch in Zukunft auf den Betrieben ein verlässlicher Partner sein kann. Stefan Pielsticker nahm die Anregungen und geäußerten Bedenken sehr ernst und versicherte, dass die AGRAVIS Ems-Jade GmbH sich weiterentwickeln müsse und hierbei der Kundennutzen im Vordergrund stehe.

Der Vorstand bedanke sich für das gute Gespräch, gab aber zu bedenken, dass nur wenige Vorteile für die Esenser Landwirte erkennbar wurden.

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