Amprion und die Landwirtschaftsverbände aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen haben eine länder- und projektübergreifende Rahmenregelung zur Umsetzung von Erdkabelprojekten unterzeichnet. Die Vereinbarung legt einheitliche Standards für die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen, Entschädigungsregelungen und Maßnahmen zum Bodenschutz fest und soll für alle künftigen Erdkabelverbindungen im Amprion-Netzgebiet gelten.
Mit der Rahmenvereinbarung wird eine Grundlage geschaffen, die gleichermaßen die Interessen der Landwirtschaft und die Ziele der Energiewende berücksichtigt. Sie baut auf den Erfahrungen aus bestehenden Regelungen – etwa der Vereinbarung zu A-Nord sowie der BalWin1/2-Regelung (Hilgenriedersiel – Aurich – Filsum – Garrel) – auf.
Aus ostfriesischer Sicht ist besonders hervorzuheben, dass die Region durch die Anlandung der Stromverbindungen im Grunde von allen drei in der Vereinbarung genannten Großprojekten betroffen ist:
•    Korridor B (Wilhelmshaven – Süden von NRW) betrifft im Landkreis Wittmund vor allem die Bereiche Horsten und Gödens mit 2x2 GW. Über die Anbindung in Schleswig-Holstein kommen zusätzlich 2x2 GW hinzu.
•    Rhein-Main-Link (Großenmeer – Ballungsgebiete Hessens, u.a. Frankfurt) umfasst 4x2 GW, dieser wird gespeist durch 2x2 GW, welche über Neuharlingersiel anlanden sollen.
•    Windader West führt mit 4x2 GW von Hilgenriedersiel bzw. Neuharlingersiel nach Nordrhein-Westfalen.
Damit ist Ostfriesland zentraler Ausgangspunkt für mehrere der wichtigsten Amprion-Gleichstromverbindungen Deutschlands. Konkrete Betroffenheit im LHV-Gebiet besteht zunächst durch zwei Systeme im südlichen Kreis Wittmund, mittelfristig kommen vier weitere Systeme von Nord nach Süd durch den Landkreis Wittmund hinzu.