18.09.2020
Seit ein paar Tagen herrscht Gewissheit, die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde bei Wildschweinen auf deutschem Gebiet festgestellt. Für Menschen besteht keinerlei Gefahr und Schweinefleisch kann weiterhin bedenkenlos verzehrt werden.
Auch wenn die ASP räumlich noch relativ weit weg ist, sind die Folgen in Ostfriesland bereits deutlich spürbar. Strengste Hygienemaßnahmen zum Schutz der Tiere sind selbstverständlich. „Da sind unsere Betriebe seit langer Zeit sensibilisiert“ weiß Manfred Tannen, Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland e. V. (LHV). Den Landwirten sei klar gewesen, dass die ASP auch irgendwann Deutschland erreichen könne, auch wurde auch von den Behörden ein umfangreiches Maßnahmenkonzept mit Vorsorgeübungen usw. vorbereitet.
„Der Umgang mit der Marktlage ist im Moment erheblich schwieriger und bringt große Sorgen und Unsicherheit mit sich.“ berichtet Tannen. Deutschland hat den Status "ASP frei" verloren und für den Export entscheidende Länder haben deshalb bereits einen Importstopp verhängt, dadurch sind die Preise bereits stark eingebrochen. „Die Schweine werden nur noch schleppend abgenommen und keiner weiß, wie es weitergeht.“ Fraglich ist, wie lange dieser Zustand der massiv eingeschränkten Exportmöglichkeiten andauert. Tannen erläutert, dass den Schweinehaltern nicht nur die ASP Sorge mache, sondern auch die derzeit anstehenden Änderungen der Rahmenbedingungen wie z. B. das Kastenstandverbot.
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES): Krisenpläne der Wirtschaft
Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit:
Merkblatt Schutzmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest in Schweinehaltungen
BMEL: Schutz vor Tierseuchen – was Landwirte tun können
ASP-Risiko-Ampel: https://risikoampel.uni-vechta.de/plugins.php/aisurveyplugin/asp/survey/experts?disease_id=2