Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

01.02.2019

Trachtbörse des Imkervereins Emden-Krummhörn e.V.

Folgendes Schreiben erreichte uns und wir möchten diesen Aufruf mit der Veröffentlichung unterstützen:

Sehr geehrte(r) Landwirt(in),

unsere Planungen für das Jahr 2019 laufen jetzt wieder an. Wir bitten Sie daher, uns mitzuteilen, wie- viel ha Winterraps Sie in diesem Jahr ausgesät haben. Sollten Sie auch an dem Blühstreifen-Programm teilnehmen, so erbitten wir auch hier um Ihre Angaben.

Auch für das Jahr 2019 wollen wir versuchen, alle uns gemeldeten Felder mit ausreichend Bienen-Völkern zu besetzen.

Zur besseren Übersicht wären wir dankbar, wenn Sie anhand einer Flurkarte die gemeldeten Rapsfelder markieren und diese zusammen mit Ihrer Meldung uns übersenden. Außerdem bitten wir um Mitteilung, ob Sie im Frühjahr auch Mariendistel, Sommerraps, Phacelia, oder Sylphiepflanzen als Alternative für Mais anbauen.

Um möglichst viele Imker (auch aus anderen Landkreisen) für die hiesigen Flächen zu begeistern und nach hier in die Krummhörn zu bekommen, bedarf es auch Ihrer Mithilfe. Darum bitten wir um Ihre Mitteilung.  

Das Einwandern der Bienen im Raps ergibt nicht nur Vorteile für den Imker, sondern erreicht auch eine nachweisliche Ertragssteigerung. Deshalb haben wir vom Imkerverein Emden – Krummhörn e.V. diese Trachtbörse eingerichtet.

Damit das ganze funktioniert, benötigen wir von Ihnen die Daten wie viel Winterraps, Sommerraps, oder andere Trachtpflanzen Sie eingebracht haben oder im Frühjahr noch einbringen werden.

Bitte geben Sie uns auch die Daten durch, wenn Sie einen sogennannten Stammimker haben, denn oft hat der Imker nicht genug Bienenvölker um eine optimale Bestäubung zu gewährleisten.

Hier könnten wir eingreifen, und  vielleicht einen zusätzlichen Imker besorgen. 

Um Kosten zu sparen und etwas moderner zu werden machen wir es dieses Jahr auf der Internet- Plattform. Damit wir im nächsten Jahr gezielt die Landwirte in unserem Bezirk ansprechen können bitte ich um eine kurze Antwort per Mail   jelto.devries@gmx.de (Adresse, Name, Telefon, Mail Adresse).

Für Ihr Verständnis und eine gute Zusammenarbeit danken wir Ihnen im Voraus und verbleiben mit

freundlichen Grüßen

Jelto de Vries (Wanderwart)

01.03.2018

Blühflächen anlegen - ein Wegweiser

In Zusammenarbeit zwischen dem Aktionsbündnis „Gemeinsam zu Artenvielfalt“ (GzA), der Landwirtschaftskammer Niedersachen (Bewilligungsstelle Aurich), dem Kreis Aurich und dem Landwirtschaftlichen Hauptverein für Ostfriesland e. V. (LHV) wurde ein Hinweisflyer für Blühflächen konzipiert.

Dieser Wegweiser soll Landwirten, Jägern oder Imkern aufzeigen, welche Möglichkeiten der Landwirt hat, Blühstreifen anzulegen. Bei der Anlage von Blühstreifen müssen Landwirte verschiedene Auflagen berücksichtigen. Blühflächen können z. B. nur auf Ackerflächen angelegt werden, sie müssen quadratmetergenau erfasst werden und oftmals gibt es genaue Vorgaben zur Saatmischung. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass die Landwirte die Flächen als Einkommensquelle benötigen. Aber vielleicht findet sich doch die ein oder andere Ecke für ein paar Blümchen. Die Übersicht vermittelt einen kleinen Eindruck und soll als erste Orientierung dienen.

Update: Seit 2018 ist auch öVf-Maßnahme Honigpflanzen möglich, mehr dazu: https://www.lwk-niedersachsen.de/index.cfm/portal/6/nav/360/article/32173.html 

 

Landwirte sollten sich in jedem Fall beraten lassen und sich ausführlich im Vorfeld informieren.

 

Hilfestellung und weiterführende Informationen hinsichtlich der Antragstellung bieten z. B. folgende Ansprechpartner/innen:

  • Landwirtschaftskammer Niedersachsen
  • Imkervereine
  • Naturschutzberatung Landkreis Aurich

 

Der Flyer als pdf-Datei zum Download...

Links

LWK Niedersachsen: www.lwk-niedersachsen.de

Imkerverein Aurich: www.imkerverein-aurich.de

Imkerverein Emden-Krummhörn: www.imkerverein-emden-krummhoern.de

Aktionsbündnis "Gemeinsam zur Artenvielfalt": www.gza-nord.de

Agrarumweltmaßnahmen Niedersachsen: www.aum.niedersachsen.de

DLG-Merkblatt Artenvielfalt und Biodiversität stärken im Ackerbau: http://www.dlg.org/dlg-merkblatt_431.html

Folgendes Beratungsangebot bietet der Landkreis Aurich an:

Interessierte können sich bei Tatjana Arlt informieren. Die Beratung ist für Landwirte im Landkreis Aurich kostenfrei und sie sind nicht verpflichtet, die Maßnahmen umzusetzen. 

01.05.2018

Pflanzenschutzmittel und Insekten

Ackergifte sind derzeit ein großes Thema. Glyphosat, Insektensterben usw, alles wird in einen großen Topf geworfen und diskutiert. Vieles ist bereits eindeutig gesetzlich geregelt:

Allgemein zum Pflanzenschutz:

Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz - PflSchG) https://www.gesetze-im-internet.de/pflschg_2012/

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) https://www.bvl.bund.de/DE/04_Pflanzenschutzmittel/psm_node.html

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): Grundsätze für die Durchführung der guten fachlichen Praxis im Pflanzenschutz https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Pflanzenbau/Pflanzenschutz/_Texte/GrundsaetzeDurchfuehrungGuteFachlichePraxisPflanzenschutz.html

Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen https://www.julius-kuehn.de/pflanzenschutz/

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) http://www.bfr.bund.de/de/pflanzenschutzmittel-240.html

Umweltbundesamt (UBA) https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/pflanzenschutzmittel

 

Speziell zu Neonikotinoiden:

Weitere Beschränkungen für Pflanzenschutzmittel mit Neonikotinoiden https://www.bvl.bund.de/DE/04_Pflanzenschutzmittel/06_Fachmeldungen/2018/2018_04_27_Fa_Weitere_Beschraenkungen_Neonikotinoide.html?nn=1400938

Experte bezweifelt Vorteile für Bienen http://www.fr.de/politik/pestizidverbot-experte-bezweifelt-vorteile-fuer-bienen-a-1496467

Zehn Fakten zu Neonicotinoiden https://www.agrarheute.com/pflanze/zehn-fakten-neonicotinoiden-452342

 

Speziell zu Glyphosat:

BfR-Sammlung zu Glyphosat: http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/glyphosat-126638.html#fragment-2

Divergenz zwischen medialer Berichterstattung und wissenschaftlicher Bewertung führt zu Verbraucherskepsis http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2016/10/divergenz_zwischen_medialer_berichterstattung_und_wissenschaftlicher_bewertung_fuehrt_zu_verbraucherskepsis-196750.html 

BMEL - Fragen und Antworten zu Glyphosat https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Pflanzenbau/Pflanzenschutz/_Texte/DossierPflanzenschutzmittel.html?docId=5305986

Faktencheck "Glyphosat im Ackerbau" http://www.bauernverband.de/glyphosat-im-ackerbau

 

Und dann gibt es ja noch jede Menge weiterer Quellen, die das Thema etwas komplexer beleuchten:

Der Streit um Glyphosat, verständlich erklärt https://krautreporter.de/2347-der-streit-um-glyphosat-verstandlich-erklart

Susanne Günther Blogeinträge über Glyphosat https://schillipaeppa.net/tag/glyphosat/ 

Der Irrsinn mit dem Bio https://www.salonkolumnisten.com/der-irrsinn-mit-dem-bio/ 

Wie Glyphosat Bienen und Insekten tötet http://www.frankshalbwissen.de/2018/04/04/wie-glyphosat-bienen-und-insekten-toetet/ 

Glyphoshima - das Ende der Umweltschutzbewegung https://www.salonkolumnisten.com/glyphoshima/

Windschutzscheiben-Psychologie https://schillipaeppa.net/2017/12/13/windschutzscheiben-psychologie/

Insekten auf der Windschutzscheibe… http://www.bauerwilli.com/insekten-auf-der-windschutzscheibe/

Warum kleben keine Insekten mehr auf der Windschutzscheibe? https://www.br.de/nachrichten/insektensterben-weniger-insekten-auf-der-windschutzscheibe-factfox-100.html

Was wir über das Insektensterben wissen - und was nicht https://www.spektrum.de/wissen/es-gibt-wenig-daten-aber-das-insektensterben-ist-eindeutig-besorgnis-erregend/1548199

Englische Insekten - 30 Jahre Beobachtung http://www.bauerwilli.com/englische-insekten/

Die dunkle Seite des Lichts https://www.spektrum.de/news/die-dunkle-seite-des-lichts/1555840

Warum weniger Insekten in Orbroich? http://www.bauerwilli.com/warum-weniger-insekten-in-orbroich/

Deutsches BienenMonitoring https://bienenmonitoring.uni-hohenheim.de/startseite

Bienensterben? Das sagen die FAO-Statistiken https://kreuzberger-bienen.de/2014/11/17/bienensterben-das-sagen-die-fao-statistiken/

Bienensterben in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bienensterben

Bienenverluste: "Der Fehler steht hinter dem Kasten" https://schillipaeppa.net/2017/12/11/der-fehler-steht-hinter-dem-kasten/

Albert Einstein, das Sterben der Bienen und das ominöse Zitat http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/06/21/albert-einstein-das-sterben-der-bienen-und-das-ominoese-zitat/?all=1  und auch hier https://www.skeptiker.ch/skepsis-im-kleinen-falsche-zitate-einstein-und-das-sterben-der-bienen/

Erst stirbt die Biene, dann der Mensch https://www.salonkolumnisten.com/mythenjagd-10-bienensterben/

Eine kluge Entscheidung https://www.magazin.bayer.de/de/eine-kluge-entscheidung.aspx

Biene Maja muss nicht sterben http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/weltbienentag-die-honigbienen-sterben-nicht-a-1208252.html

Honig im Kopf https://www.zeit.de/zeit-magazin/2018/21/imkern-honig-hobby-bienen-grossstadt

 

Zu dem, was Landwirte machen, z.B. Schaffen ökologischer Vorrangflächen oder Teilnahme an Umweltmaßnahmen:

Das Problem liegt in den hohen Auflagen, z.B. passen die Aussaattermine nicht zu den ostfriesischen Verhältnissen, wir haben lange und kühle Frühjahre, die Landwirte sind froh, wenn Sie früh auf die Äcker kommen, haben das Wetter aber nicht in der Hand. Bei Spätfrosten haben die Keimlinge keine Chance (Sommerblumen sind meistens frostempfindlich). Das Saatgut ist teuer. Verstöße (auch unabsichtliche oder durchaus auch wetterbedingte) werden mit empfindlichen Strafen geahndet. Außerdem können Blühstreifen nur auf Ackerflächen angelegt werden, wir haben aber fast zwei Drittel Grünland in Ostfriesland. Vorteilhaft sollen sich auch kleine Bewirtschaftungseinheiten auswirken, die wir hier historisch bedingt auch haben, gerade im Wallheckengebiet sind etliche Flächen kleiner als 1 Hektar. Es ist auch hilfreich anzumerken, dass die meisten landw. Nutzpflanzen nicht auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen sind (z. B. Mais und Getreide). Und man muss sich auch überlegen, ob wir eine neue Teller-Tank(bzw. Insekt)-Debatte brauchen?

In den letzten Jahren sind in Ostfriesland durchschnittlich ca. 1000 ha pro Jahr an landw. Fläche durch Straßenbau, Siedlungsbau, Gewerbegebiete usw. verloren gegangen… Da blüht auch nix mehr.

 

Kurz: Wir wissen zu wenig über die Entwicklung der Insektenpopulationen. Es hat sich etwas verändert, wie Natur sich eben immer verändert, aber es gibt keine validen Studien. Auch Landwirtschaft verändert sich und passt sich an. Aber diese Dinge brauchen Zeit. Die Zusammenhänge und Auswirkungen von Maßnahmen müssen berücksichtigt werden.

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