Empört über Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, SPD, zeigt sich der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland e. V. (LHV). Grund für die Empörung sind die ‚neuen Bauernregeln‘, die sich Ministerin Hendricks hat einfallen lassen. „Damit wird ein ganzer Berufsstand diffamiert“, so Erich Hinrichs, Präsident des LHV. „Die durch die Sprüche zum Ausdruck gebrachten pauschalen Beleidigungen treffen jede Bäuerin und jeden Bauern in ihrer Ehre und verlangen eine Entschuldigung“, so auch Landvolkpräsident Werner Hilse.

Erwartet wird seitens des LHV ein sofortiger Stopp der von der Ministerin gestarteten Kampagne. Mit äußerst platten Bauernregeln im Stil von „Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein“ trägt die Ministerin nach Einschätzung des Landvolkes wenig zu einem konstruktiven Dialog über Umweltfragen und Tierhaltungsformen bei. Laut LHV lasse Frau Hendricks jeglichen Respekt vermissen und trete Dialogangebote zu einem ehrlichen Ausgleich von Landwirtschaft und Naturschutz brutal mit Füßen. Das sei nicht die Art von Fairness und respektvoller Auseinandersetzung, die SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz vor wenigen Tagen für den Wahlkampf angekündigt habe, so der LHV weiter.

Wie der LHV weiter berichtet, habe Landvolk-Präsident Werner Hilse erst zu Jahresbeginn an die Parteien appelliert, keinen Wahlkampf auf dem Rücken der Landwirtsfamilien auszutragen. Das wichtigste, was die Ackerbauern und Tierhalter derzeit bräuchten, sei Planungssicherheit. Die Landwirte seien extrem verunsichert, was an gesellschaftlichen und politischen Anforderungen zu den Themen Tierhaltung, Pflanzenschutz und Umwelt gefordert würden. Sämtliche angesprochenen Themen müssten mit Bedacht und auf Basis wissenschaftlicher Fakten bearbeitet und nicht als Schnellschuss für den Wahlkampf ausgeschlachtet werden.

„Wir wünschen uns von den politisch Verantwortlichen unbedingt mehr Fingerspitzengefühl und Anerkennung für das, was unsere landwirtschaftlichen Familien tagein-tagaus leisten“, so der LHV. Immer neue Forderungen belasteten die Landwirte und in Zeiten desolater Preise für Agrarprodukte werde der Strukturwandel dadurch nur weiter vorangetrieben. „Die äußerst flachen und niveaulosen Bauernregeln à la Hendricks lassen dieses Feingefühl dagegen vermissen“, so LHV-Präsident Hinrichs. Da bleibe einem zum Schluss nur eine Abwandlung der von Hendricks aufgestellten Regeln übrig, in dem man feststelle „Kräht die Hendricks auf dem Mist, weiß der Bauer dass Wahlkampf ist“. Das Landvolk fordert von der Umweltministerin einen sofortigen Stopp dieser diffamierenden Kampagne.