Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

11.08.2017

Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens zu Gast beim LHV

Hoher Besuch im Norden, der gebürtige Rheiderländer und derzeitige Staatssekretär im BMEL Dr. Hermann Onko Aeikens stellte sich den Fragen der ostfriesischen Landwirte.

Am Freitagnachmittag gab es zunächst ein Gespräch in kleiner Runde, der geschäftsführende Vorstand und die Geschäftsführer diskutierten mit Dr. Aeikens und dem Milchreferenten Herrn Tholen über die Nutztierhaltungsstrategie, Grünlandförderung und Düngeverordnung.

Im Anschluss ging es nach Holtrop, wo Aeikens vor den Delegierten einen Vortrag über die "Zukunft der Landwirtschaft" hielt und diesen in der Diskussion Rede und Antwort stand.

"Ich bin fest überzeugt, dass die Landwirtschaft in Deutschland eine Zukunft hat" begann Aeikens seinen Vortrag. Sie sei immer noch sehr wichtig und stehe im Vergleich zu Europa, zur Welt sehr gut da. Die Menschen müssten schließlich satt werden. Daher sei der Agrarexport auch wichtig. "Ernährungspolitik ist auch ein Stück Friedenspolitik." Jeder, der Agrarexporte angreife, greife auch Arbeitsplätze in der Agrar- und Ernährungswirtschaft an, greife Landwirte an.

Aeikens betonte, dass man der Gesellschaft klarmachen müsse, dass Landwirt der wichtigste Beruf ist und Landwirte mehr Wertschätzung verdient haben als man ihnen zukommen lässt und man ihr Verhalten nicht an den schwarzen Schafen messen dürfe.

Aber es gelte zu berücksichtigen, dass die Gesellschaft sich verändere und sensibler werde, gerade in Bezug auf die Tierhaltung. Es müssten wieder mehr realistische Bilder gezeigt werden, auch von der verarbeitenden Wirtschaft. Außerdem müssen die Landwirte weiter ihre Höfe öffnen, um Verständnis für ihre Produktionsmethoden zu erreichen. Das Nitratproblem und die neue Düngeverordnung stehen ebenso wie die Tierwohldebatte im Fokus der Gesellschaft.

Er hält es für falsch von einer Wende zu sprechen, Landwirtschaft müsse sich weiterentwickeln. Aber sie bräuchten auch Planungssicherheit. Aeikens verwies auf den vom BMEL in Gang gebrachten Grünbuch-Prozess.

Für "kreuzgefährlich" hielt Aeikens die Umschichtung der Mittel der 1. Säule in die 2. Säule, da die Direktzahlungen eine hohe Bedeutung für die landw. Betriebe haben.

Auch zum Milchmarkt äußerte sich der Staatssekretär. "Ein guter Milchpreis ist kein Grund die Hände in den Schoß zu legen." Die Milcherzeuger können nicht immer staatliche Hilfen erwarten. Es müsse sich einiges im Milchsektor ändern, auch im Molkereisektor. Eine bedingungslose Abnahmepflicht müsse überdacht werden. Weiterhin müsse man weg von den Standardprodukten und mehr Wertschöpfung generieren, z. B. durch Ausspielen der Regionalitätskarte. Er bedauerte es, dass es keine Ostfrieslandmilch gäbe.

"Eine prosperierende Landwirtschaft geht mit einem prosperierenden ländlichen Raum einher." machte Aeikens am Ende seines Vortrages deutlich und "Landwirte dürfen stolz auf ihre Arbeit sein und Deutschland darf manchmal auch mal stolz auf seine Landwirte sein."

 

Nach dem Vortrag gab es eine rege Diskussion, die Delegierten hatten viele Fragen und Anmerkungen rund um bürokratische Hürden, Düngung, Milchpolitik oder Verbraucherbildung.

Aeikens beim Vorgespräch im Landvolkhaus. 367 Kb
Der geschäftsführende Vorstand und die Geschäftsführer diskutierten über die aktuelle Lage der Landwirtschaft. 391 Kb
Erich Hinrichs begrüßte zunächst die Gäste. 342 Kb
Viele Delegierte und Gäste folgten den Ausführungen des Staatssekretärs. 426 Kb
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Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens. 340 Kb
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Herr Tholen, BMEL-Milchreferent.
Herr Tholen, BMEL-Milchreferent. 352 Kb
Rudi Bleeker mit Alma ten Hertog-Fluks von LTO Noord.
Rudi Bleeker mit Alma ten Hertog-Fluks von LTO Noord. 358 Kb
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