„Dialog statt Protest“ ist bereits seit einigen Jahren das Motto, unter dem sich einige Landwirte im Januar den Fragen interessierter Verbraucher stellen. „Anlass ist die Internationale Grüne Woche in Berlin, die Mitte Januar normalerweise ihre Pforten öffnet.“ weiß Manfred Tannen, Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland e. v. (LHV). Wie so vieles, fällt auch die Grüne Woche corona-bedingt aus, die Dialog-Aktion kann ebenfalls aus diesem Grund nicht stattfinden. „Dabei ist der Dialog zwischen Landwirten und Verbrauchern wichtiger denn je, selbst hier im ländlichen Raum ist Wissen über die moderne Landwirtschaft nicht selbstverständlich und wir werden immer häufiger mit Vorurteilen und Halbwissen konfrontiert.“ berichtet Tannen.
Als Beispiel nennt er die Fütterung der Milchkühe. Das Futter für die Tiere wird zum größten Teil vor Ort erzeugt, Heu, Grassilage oder Maissilage. Die Zutaten für das Kraftfutter werden überwiegend aus heimischen Getreiden erzeugt und Soja verschwindet zunehmend aus dem Rinderfutter. „Unsere Kühe ernähren sich regionaler als wir.“ schmunzelt Tannen.
Die Landwirte selbst sind die beste Quelle, wenn es darum geht, etwas über Landwirtschaft zu erfahren, so der LHV und weist auf verschiedene Möglichkeiten hin, wie auch kontaktlos der Dialog zustande kommen kann. Die sozialen Medien ersetzen zwar nicht das persönliche Gespräch oder das Erlebnis, einen Bauernhof mit allen Sinnen zu erkunden, aber irgendwann steht auch dieser Weg zur Verfügung.
Manfred Tannen empfiehlt zum Beispiel:

My KuhTube https://mykuhtube.de 
Wenn man etwas über die Milchkuhhaltung wissen möchte, ist man hier genau richtig, etwa 20 Milchbäuerinnen und Milchbauern berichten von ihrem Alltag mit ihren Kühen. Auf YouTube, Facebook & Co kann kommentiert und gefragt werden.

Frag den Landwirt https://www.facebook.com/fragdenlandwirt
Hier berichten uns diskutieren Landwirte aus ganz Deutschland über ihre Arbeit, von Schwein bis Gans, von Weizen bis Karotte.

Echt grün - Eure Landwirte https://www.facebook.com/EureLandwirte
Neben allgemeinen Infos zur Landwirtschaft wird zum Beispiel die „Grüne Kneipe“ angeboten, bei der man online mit den Protagonisten diskutieren kann.

„Egal ob auf Facebook, Instagram, Twitter, TikTok, SnapChat oder YouTube, überall gewähren Landwirtinnen und Landwirte einen Einblick in ihr Leben und freuen sich über das Interesse daran.“ erklärt Tannen. Auch ostfriesische Landwirtinnen und Landwirte sind in den sozialen Medien aktiv und beantworten gern Fragen und bieten Hofbesichtigungen an.