„Wünsche säen, Träume ernten – Versorgung in der Zukunft“

Nach zwei Jahren Coronapause freuen sich die Landfrauen und Landwirte auf das Erntefest in Aurich, welches am Donnerstag, den 15. September von 10.00 bis 17.30 Uhr auf dem Marktplatz in Aurich stattfindet.

„Das diesjährige Motto „Wünsche säen, Träume ernten – Versorgung in der Zukunft“ soll darstellen, dass die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte auch immer ein Stück mit Unsicherheit einhergeht, selbst in der heutigen Zeit sind gute Ernten nicht selbstverständlich.“ erklärt Kerstin Kulke, die Vorsitzende des KreisLandFrauenVerbands Aurich. Mit jeder Aussaat hoffe man auf eine neue Chance, dass es gutes Jahr wird, dass das Wetter mitspielt. Erst bei der Ernte zeigt sich dann, wie das Jahr lief, ob sich die Arbeit des ganzen Jahres gelohnt hat.

„Erntedank ist daher immer noch ein wichtiges Fest für die Landwirtinnen und Landwirte.“ weiß Hartwig Frühling, Vorsitzender des Auricher Landvolks und blickt auf das vergangene Jahr zurück. Im Jahresverlauf gab es relativ ausreichend Niederschläge und im Erntezeitfenster war es trocken. Für die Ernte war das von Vorteil, sie verlief vergleichsweise entspannt. Mittlerweile führte die lange regenlose Phase zu Schäden beim Silomais und auch die Aussaat des Wintergetreides verzögert sich. Die Quantitäten und Qualitäten bei den Winterungen dieses Jahr waren insgesamt zufriedenstellend. Hier weisen die Qualitätskriterien normale bis gute Werte auf. Die Ernte der Sommerungen, die relativ spät gesät wurden, fiel eher unterdurchschnittlich aus. Beim Raps wurden häufiger überdurchschnittliche Ölgehalte gemessen. Die Feuchtigkeitsgehalte waren im Rahmen nur beim Weizen waren sie ungewöhnlich lange über 18%. Hier musste der ein oder andere Wagen Getreide erst noch auf die 14 % Restfeuchte zur Lagerfähigkeit getrocknet werden. Aber insgesamt gab es wenig Trocknungsbedarf beim Getreide und so wurde Energie gespart, was in diesen Zeiten wichtiger denn je ist. Die Grasernte, die im Winter für gefüllte Kuhmägen sorgt, fiel positiv aus, nun muss nur noch der Mais geerntet werden. „Insgesamt war es bisher ein gutes Jahr, aber große Unsicherheit besteht bei der Aussaat für das nächste Jahr: was darf? Was nicht?“ berichtet Frühling. „Die EU-Agrarreform ist noch nicht im Detail bekannt, viele Änderungen sind noch zu erwarten, aber die Aussaat kann nicht warten.“

Beim Thema Versorgung in der Zukunft bilden sich bei Kerstin Kulke und Hartwig Frühling Sorgenfalten auf der Stirn. Was sonst so selbstverständlich war, wie ein warmes Haus, ein gedeckter Tisch, Pflege im Alter, ist es mittlerweile nicht mehr. Alle spüren die Energiekrise, Inflation und die Auswirkungen von Klima und Naturschutz, finanzielle Einschränkungen betreffen jeden. Die Landwirtinnen und Landwirte sind für Arten- und Klimaschutz, das sei überhaupt keine Frage. Die Pläne der EU den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln drastisch zu reduzieren bzw. ganz zu verbieten, verkenne jedoch die Situation bei der Ernährungssicherung. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sichere Ernten, so Frühling. „Ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln führt zu geringeren Ernten, wobei nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität sinkt. Daraus folgen weiter steigende Lebensmittelpreise.“ erklärt er.

„Wir sollten Lebensmittel mehr wertschätzen und auch, dass wir hier ein umfangreiches Angebot an Erzeugnissen aus der Region genießen dürfen.“ mahnt Kulke und zeigt auf einen ihrer Wünsche „Wertschätzung für meine Arbeit.“, der neben einigen anderen im Hochbeet steckt. Das Hochbeet wird auch auf dem Erntefest ausgestellt und jeder ist eingeladen, dort seine Wünsche „zu säen“.

Beispiele für regionale Erzeugnisse aus der Region werden die Besucherinnen und Besucher des Erntefestes reichlich finden. Fast alle Aussteller sind wieder dabei und sorgen für Genuss mit allen Sinnen: Der Duft der kulinarischen Köstlichkeiten lässt jedem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das musikalische Programm verspricht Hörgenuss und herbstliche Dekoration wird ebenfalls zu finden sein.

Unser Programm lässt Wünsche wahr werden!

Wie in jedem Jahr begleitet ein buntes Rahmenprogramm das Erntefest.

10:00 Uhr:         Einfahrt der Erntekrone vom Landwirtschaftlichen Zweigverein Aurich

Andacht zu Erntedank auf Plattdeutsch mit Pastorin Angelika Scheepker aus Aurich und dem Bläserkurs der Lambertikirche

11:00 Uhr:         DRK Kindergarten Mullewapp, Leitung: Stella Kalinka-Köhler

11:30 Uhr:         Kindergarten Flohkiste, Moordorf, Leitung: Waltraut Bahl

12:00 Uhr:         Bläserklasse (6. Klasse) der Realschule Aurich

14:30 Uhr:         Grußworte durch Horst Feddermann, Bürgermeister der Stadt Aurich und Kerstin Kulke, Vorsitzende des KreisLandFrauenVerbands Aurich

17:30 Uhr:         Verabschiedung/ Ende

Für die musikalische Unterhaltung von 13 bis 17 Uhr sorgt die Sängerin Janine Meyer. Die Landfrauen und das Landvolk freuen sich schon auf einen erlebnisreichen Tag mit vielen netten Gesprächen.

Veranstalter:

KreisLandFrauenVerband Aurich und Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V. (Ostfriesisches Landvolk) – Kreisverband Aurich

Unterstützt von der Stadt Aurich und dem Kaufmännischen Verein Aurich e.V.