Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

20.09.2018

Wittmunder Landwirte übergeben Erntekrone an den Landkreis

Intensiver Gedankenaustausch im Kreishaus Wittmund

 

Sie hängt wieder an ihrem Platz im großzügigen Treppenaufgang des Kreishauses, die liebevoll gebundene Erntekrone, die diesmal Mitglieder des Landwirtschaftlichen Zweigvereins Marx-Bentstreek ins Kreishaus brachten. Sie erinnert Ein- und Ausgehende daran, dass die Landwirtschaft im Kreisgebiet immer noch vielen Menschen die Arbeit und ihr täglich Brot gibt und das Landschaftsbild im zweitkleinsten Landkreis Niedersachsens deutlich prägt

Führende Vertreter der Kreisbehörde nahmen das traditionelle Hängen der Erntekrone zum Anlass, mit dem Vorstand sowie einigen Vorsitzenden der Zweigvereine des LHV Wittmund und dem Landfrauen-Vorstand aktuelle Themen zu diskutieren. Zwei Stunden nahm man sich Zeit für Fragen zur Wolfs-Problematik – das fortschreitende Auftauchen des vierfüßigen Räubers macht Tierhaltern und -züchtern gleichermaßen Angst. Auf Kreisebene allerdings kann die Verwaltung da wenig bewegen, sind hier doch vor allem das Land Niedersachsen (Umweltministerium) und die EU als Ansprechpartner zu benennen, wenn es um mögliche Maßnahmen geht, wie man hungrigen und hier an der Küste umherstreifenden Problemwölfen begegnen will, die es auf Deichschafe abgesehen haben.

Weitere aktuelle Themen sind die mögliche Altersarmut von Frauen im ländlichen Bereich – hier will man gemeinsam weiter Aufklärungsarbeit leisten. Fragen gab es auch zum Ärztenotstand auf dem Lande, zur Weiterentwicklung des ÖPNV auf dem Lande – hier erarbeitet die Kreisverwaltung bis Ende 2019 ein umfassendes Konzept, das dann schrittweise umgesetzt werden muss

Landrat Holger Heymann erläuterte auf Nachfrage auch den aktuellen Stand des Breitbandausbaus im Kreisgebiet und die Absicht, nach dem Abschluss des jetzigen Förderprogramms (Jahre 2018 und 2019) weiter am flächendeckenden Ausbau zu arbeiten. Ein neues Markterkundungsverfahren für das neue, vom Bund novelliere Ausbauprogramm sei in Vorbereitung. Aber, so der Landrat, auch hier müssten die Kommunen vor Ort Mittel bereitstellen und das Schließen weiterer Lücken mitfinanzieren.

Breiteren Raum nahmen dann auch das Thema Biodiversität, Blühstreifenprogramme (hier tagt demnächst ein Runder Tisch auf Kreisebene mit Vertretern von Landwirtschaft, Naturschutzverbänden, Kreispolitikern, Jägerschaft und Imkern) sowie die um sich greifende Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen, die den gesamten nationalen und internationalen Ferkel- und Schweinemarkt bedroht. Ausführenden gab es dazu von Finn Ahrens (untere Naturschutzbehörde) sowie Veterinärdirektorin Dr. Melanie Schweizer, Zweckverband Veterinäramt JadeWeser, die auch noch kurz auf andere Themen einging.

Kreislandvolkvorsitzender Günter Lüken sowie Imke Janssen als Vorsitzende der Kreislandfrauen sowie viele andere waren sich einig, mit dem Landrat und der Kreisverwaltung im regen Dialog bleiben zu wollen. „Wir stehen für ein Miteinander“, versprach Holger Heymann. Man pflege einen engen Dialog um Probleme gemeinsam anzugehen und wolle dies auch in Zukunft so beibehalten.

Für den unaufgeregten, direkten Meinungsaustausch hatten die Landfrauen aus dem Kreisverband Wittmund den Großen Sitzungssaal im Kreishaus eindrucksvoll dekoriert. Sie hatten auch Milchmixgetränke und einige Platten mit Häppchen vorbereitet – ein Hauch von Erntedank zog so für kurze Zeit ins Kreishaus ein.

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