Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

14.10.2020

Landwirte: Wir müssen uns keine Sorgen machen, aber wir müssen uns kümmern

Die liebevoll gebundene große Erntekrone, in Handarbeit gefertigt von Mitgliedern des Landwirtschaftlichen Zweigvereins Horsten, verströmt seit gestern (13.10.) im Wittmunder Kreishaus den Duft nach frisch geerntetem Getreide. Kreisbedienstete und Besucher werden so daran erinnert, dass die Landwirtschaft als Wirtschaftszweig unverzichtbar zum Landkreis dazu gehört. Nach der Tradition folgte, wie seit Jahren üblich, ein interner Austausch in die Wittmunder „Residenz“. Der historische Saal im Kreishaus ist derzeit tabu für größere Versammlungen, auch vor der Tradition macht das drohende Coronavirus keinen Halt.

Kreislandvolk-Vorsitzender Günter Lüken als Gastgeber begrüßte Landrat Holger Heymann und einige seiner Mitarbeiter in der Landwirte-Runde. Mit dem Landvolkvorstand sowie Vertretern der Zweigvereine des LHV Wittmund und dem Kreislandfrauen-Vorstand wurden aktuelle Themen beleuchtet. Lüken lobte das Miteinander von Landwirten und Kreisverwaltung und erklärte zur Lage: „Wir müssen uns keine Sorgen machen, aber wir müssen uns kümmern“. Die Bauern wirtschafteten in der Kulturlandschaft, daher funktioniere der Arten- und Naturschutz im Landkreis nur mit den Landwirten, nicht gegen sie.

 

Imke Janssen, Vorsitzende der Landfrauen, appellierte an die Anwesenden, die Verbraucher weiter konsequent über den Wert der überwiegend von Bauern produzierten Lebensmittel aufzuklären sowie über die Art, wie man wirtschafte. Sie warb für die Petition zur Aufnahme des Schulfachs Alltagsökonomie in die Lehrpläne des Landes.

Landrat Holger Heymann erneuerte das Gesprächsangebot der Verwaltung an die Landwirte. Man halte den „direkten Draht“ trotz Coronavirus und nutze die dem Kreis zur Verfügung stehenden „Stellschrauben“, um das gute Miteinander bei der Bewältigung der Probleme und drängenden Fragen aufrecht zu erhalten.

LHV-Präsident Manfred Tannen erklärte, die goldgelben Ähren der Erntekrone deuteten auf ein gutes Erntejahr im Harlingerland hin. Die Grundfuttersituation in Deutschland habe sich gegenüber den  letzten beiden Jahren deutlich verbessert. Ostfriesland sei in Niedersachsen ohnehin eine „Gunstregion“, wenn man an die Niederschläge denke. Er erkenne trotz stockender Lieferketten auf den Sorgen-Märkten, etwa bei den Schweinen,  und trotz der angespannten Liquidität in manchen Betrieben derzeit positive Tendenzen.

 

Weitere Ausführungen gab es von Ordnungsamtsleiter Uwe Hinrichs, der kurz auf die wichtige Arbeit des nicht-öffentlich tagenden Grundstücksverkehrsausschusses blickte. Finn Ahrens (Untere Naturschutzbehörde) machte Ausführungen zum Management von Kompensationsflächen. Er warb für das Wallheckenpflegeprogramm Ostfriesland, machte auch auf Zuschussmöglichkeiten aufmerksam. Dr. Norbert Heising, der Geschäftsführer des Zweckverbands Veterinäramt JadeWeser, ging auf die aktuelle Situation bei der Afrikanischen  Schweinepest (ASP) ein und beleuchtete kurz Themen wie die Weideschlachtung und die Lebendvieh-Exporte. Sich verändernde Rahmenbedingungen aus dem Baurecht sprach Dirk Gronewold aus dem Bauamt des Landkreises an. Er riet, bei landwirtschaftlichen Vorhaben frühzeitig die Baubehörde des Landkreises zwecks Beratung einzuschalten.

Kreisverwaltung und Landwirte beim Erntekrone-Dialog in der Wittmunder „Residenz“
Die Erntekrone schmückt das Wittmunder Kreishaus

Text und Fotos: Ralf Klöker, Pressestelle Landkreis Wittmund

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