Exkursion nach Leeuwarden

Am Freitag, den 7. Juli machten sich einige ostfriesische Landwirte auf den Weg in die Niederlande. Der Rat der Friesen hatte eingeladen, um den überregionalen Austausch zu fördern und voneinander zu lernen. Dazu wurde von Teun de Jong, dem Vertreter für Landwirtschaft und Ackerbau im Rat der Friesen, ein buntes Programm zusammengestellt. Nach einer Führung über den Dairy Campus in Leeuwarden, ging es weiter zu einem Milchviehbetrieb mit Weidevogelprogramm und zu zwei Ackerbaubetrieben.

Der Dairy Campus ist ein Versuchsbauernhof der Universität Wageningen mit ca. 500 Kühen. Hier werden verschiedene Haltungs- und Fütterungsformen erprobt und innovative Produkte wie die Kuhtoilette getestet. Neben einem großen Melkkarussel und einem Melkroboter gibt es sechs Stallgebäude sowie 300 Hektar Land in der Umgebung. Die Ställe werden je nach Anforderungen einem Forschungsprojekt zugeteilt – dabei geht es vor allem um Nachhaltigkeit und Umwelt.

Den zweiten Stopp legten wir auf dem Betrieb von Marten und Anneke de Jong ein. Nach dem Rundgang auf dem teilweise ökologisch wirtschaftenden Betrieb, stellte Marten seinen Betrieb und sein ganz besonderes Weidevogelprogramm vor. Gemeinsam mit benachbarten Landwirten werden Flächen, auf denen Vögel brüten, während der Schonzeit nicht bewirtschaftet. Dafür bekommt die Gemeinschaft Entschädigungszahlungen. Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit einer regionalen Supermarktkette die Eigenmarke „Noordertrots“ für u.a. Buttermilch entwickelt, von der 7 Cent pro Liter in das Programm fließen.

Auf dem Betrieb von Gerbrand Smits gab es in der Scheune neben riesigen Stapeln Kartoffelkisten auch eine neue Sortiermaschine für die Saatkartoffeln zu sehen – und Kunst. Im Rahmen der „Bildtse Aardappelweken“ (dt. Kartoffelwochen) verwandeln einige Landwirte in Zusammenarbeit mit Künstlern aus der Region ihre Scheune in eine Kunstgalerie. Damit sollen Verbraucherinnen und Verbraucher ohne landwirtschaftlichen Hintergrund aus der Stadt auf die Betriebe gelockt werden, um den Dialog und das gegenseitige Verständnis zu fördern.

Zum Abschluss lud uns Teun de Jong auf seinen eigenen Ackerbaubetrieb ein, auf dem er mit seinen Söhnen Saatkartoffeln, Getreide, Steckzwiebeln und Zuckerrüben anbaut. Er ist zudem aktiv in der Umweltpolitik sowie im Gemeinde- und Provinzparlament. Der Abend wurde mit einem leckeren Buffet und informativen Gesprächen mit anwesenden Mitgliedern des Friesenrates abgerundet, bevor wir die Heimreise antraten.