Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

07.08.2017

Von Frau zu Frau - Gespräch mit Dr. Maria Flachsbarth

Von links nach rechts: Maren Ziegler, Renate Buß, Sabine Engel, Karin Post-de Buhr, Inken Petersen, Kerstin Kulke, Doris Müller-Schöningh, Irena-Bettina Martens-Habbena, Reinhard Hegewald, Anke Willms, Inge Schmöning, Dr. Maria Flachsbarth, Heike Ippen, Sven Behrens, Martina Hilbig, Anne Schöningh, Antje Dieken und Martina Tjarks

Auf Einladung von Reinhard Hegewald und Sven Behrens haben Frauen aus der Landwirtschaft (Landwirtinnen und Beraterinnen) sich auf dem Hof der Familie Schöningh in der Krummhörn eingefunden und mit der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Dr. Maria Flachsbarth über die für sie aktuellen heißen Themen gesprochen.

In einem Eingangsstatement stellte Flachsbarth fest, dass die Landwirte auch in den politische Fokus geraten sind und sich schlecht behandelt fühlten. Sie betrachtet die Agrarwende als ein Zurück, was keiner wolle. Es gehe darum, die Landwirtschaft gemeinsam mit den Landwirten zukunftfähig zu machen. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass Landwirtschaft auch etwas mit Wirtschaft zu tun habe und diese nicht völlig außer Acht gelassen werden dürfe. "Landwirtschaft ist ein 365-Tage-Job, das muss sich rechnen und diese Forderung darf nicht gebrandmarkt werden." Sie betonte allerdings auch, dass die die Landwirte nicht die gesellschaftliche Akzeptanz bei ihrem Handeln außer Acht lassen dürften. Sie sei elementar und der Dialog zwingend erforderlich.

Flachsbarth ging außerdem auf folgende Baustellen ein: GAP - Zukunft der 1. Säule, Brexit und Tierwohl. Sie bewarb das neue Tierwohllabel und bedauerte, dass die Wertschätzung für Lebensmittel so gering sei. In diesem Zusammenhang dankte sie dankte den Landfrauen für ihr Engagement im Bereich der Ernährungsbildung.

 

Es ergab sich ein lebhaftes Gespräch rund um zu günstige Lebensmittel und wie man landw. Erzeugnisse zu einer höheren Wertschöpfung verhelfen kann. Kritisiert wurde z. B. dass man von Verbrauchern eine Wertschätzung erwarte, aber die Verpflegung in Kindergärten und Schulen zu Dumpingpreisen erfolgen müsse. Auch die Vergütung der Landfrauen, die Projekte zur Ernährungsbildung durchführen sollen, sei zu niedrig. Es seien schließlich gut ausgebildete Frauen, die aber nicht einmal den Mindestlohn erwarten dürften.

Natürlich wurden auch die Preiskrisen angesprochen, dazu gab es nur Vorschläge, wie z.B. die Bildung von Markenprodukten oder alternativer Vermarktungsstrategien. 

Wenig begeistert waren die Bäuerinnen von der länderspezifischen Ausgestaltung von Förderprogrammen, welches zu Wettbewerbsverzerrungen führe.

Große Unsicherheit bestand auch bezüglich der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben wie z.B. der betäubungslosen Kastration bei Schweinen.

Viel später als eigentlich geplant trat Frau Dr. Flachbarth die Rückreise an. Sie hat angesichts der Bandbreite der Gesprächsthemen sicherlich viele Eindrücke mitgenommen.

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