30.11.2020
Die Begeisterung für die grünen Berufe ist ungebrochen. Mit Maschinen zu arbeiten, häufig an der frischen Luft zu sein und mit Tieren umzugehen sind einige Gründe, warum sich jedes Jahr bundesweit eine hohe Zahl von Schulabgängern bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes für einen grünen Beruf entscheiden. Am häufigsten wird in diesem Bereich der Ausbildungsberuf zum Landwirten oder zur Landwirtin gewählt. Im vergangenen Jahr wurden niedersachsenweit 1.786 Ausbildungsverträge unterschrieben. Die Landwirtschaftskammer rechnet auch zukünftig mit stabilen Ausbildungszahlen in der Agrarwirtschaft. Auch die ausbildenden Landwirte freuen sich über Lehrlinge, die Interesse und Faszination für die Landwirtschaft mitbringen. Die Aufgaben aus den Bereichen Natur, Technik und Wirtschaft bieten eine breite Palette an zu erlernenden Fähigkeiten. Dafür ist fundiertes Wissen nach wie vor die Basis für die spätere Berufsausübung und die Sicherung der Lebensmittelversorgung.
Über alle 12 Grünen Berufe hinweg – zu denen neben Forst- oder Pferdewirt, Pflanzentechnologe, Fachkraft Agrarservice und Gärtnern auch die Hauswirtschafter gehören – waren es 2.250 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2019.
Corona ist in diesem Jahr das alles beherrschende Thema und stellt auch den Ausbildungsbereich vor Herausforderungen. Nichts desto trotz findet der Alltag weiter statt und dazu gehören auch die Abschlüsse der Auszubildenden in den grünen Berufen. Die land- und hauswirtschaftlichen sowie die fischwirtschaftlichen Abschlussprüfungen konnten allesamt durchgeführt werden. Wenn auch mit teils erheblichen Terminverschiebungen und den Covid-19-geschuldeten Auflagen. Letztlich haben alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang gezogen, um die Prüfungen zu ermöglichen. Leider wurden corona-bedingt landesweit sämtliche Freisprechungsfeiern und auch „reine“ Urkunden-Übergabe-Veranstaltungen grundsätzlich untersagt. So fallen auch der „Ball der Landwirtschaft“ und der Herbstball“ in Ostfriesland ersatzlos aus. Die Urkunden wurden ausnahmsweise bereits im Sommer nach den Abschlussprüfungen persönlich übergeben bzw. wurden per Briefpost versandt.
Insgesamt sind im Dienstgebiet der Bezirksstelle Ostfriesland (LWK Niedersachsen) wieder eine respektable Anzahl an Absolventeninnen und Absolventen zu verzeichnen - 107 insgesamt; in der landwirtschaftlichen Branche waren sogar steigende Anzahlen zu verzeichnen.
Verteilt auf die einzelnen Berufsbilder waren es in diesem Jahr 66 Landwirte/innen, 4 Werker in der Landwirtschaft, 15 Landwirtschaftsmeister/innen (aus dem Meisterkurs und von der Unternehmerschule Oldenburg), 5 Fischwirte, 5 Hauswirtschafterinnen (reguläre Ausbildung), weitere 6 Hauswirtschafterinnen (nach § 45.2 BBiG) und 6 Fachpraktiker/innen in der Hauswirtschaft, die erfolgreich zu Ihren Prüfungen antraten. Zudem haben die Fachpraktiker/innen Hauswirtschaft die „Zusatzqualifikation für personennahe Dienstleistungen in Senioreneinrichtungen“ als weiteren Baustein erfolgreich absolviert.
Die Bestleistungen im Jahr 2020
Die Bestleistungen werden jedes Jahr besonders hervorgehoben und geehrt. In Ostfriesland schnitten folgende Absolventinnen und Absolventen besonders gut ab:
beste Berichtsheftführung (Landwirt): Jan Hinrichs (Uthörn), Tabea Cramer (Uplengen)
beste Berichtsheftführung (Werker): Janko Thies (Wittmund), Florian de Witt (Moormerland).
beste Landwirtin: Ina Sanders (Stapelmoor)
bester Werker in der Landwirtschaft: Andreas Harms (Aurich)
bester Landwirtschaftsmeister: Arne Rible (Leerhafe)
bester Fischwirt: Stefan Bohlen (Esens)
beste Hauswirtschafterin: Janina Eilers (Wilhelmshaven)
bestes Berichtsheft (Hauswirtschafterin): Janina Eilers (Wilhelmshaven)
beste Hauswirtschafterin nach § 45.2 BBiG: Insa Becker (Wangerland)
beste Fachpraktikerin Hauswirtschaft: Melly Walser (Norden)
bestes Ergebnis Zusatzqualifikation personennahe Dienstleistungen in Senioreneinrichtungen: Keno Saathoff (Norderney)
Landwirt/in:
Sven Aden, Wiesmoor
Luca Andre Ahlfs, Ostrhauderfehn
Pascal Ahlrichs, Stedesdorf
Marten Alberts-Tammena, Hinte
Eike Nils Bashagen, Sande
Nicole Bilwachs, Hage
Mathias Boekhoff, Detern
Tim Bogena, Norden
Merle Brandau, Friedeburg
Torsten Brink, Weener
Natalie Buck, Bülkau
Christin Busch, Moormerland
Kirsten Buß, Moormerland
Jannes Camp, Krummhörn
Anita Christoffers, Aurich
Tabea Cramer, Uplengen
Riet de Beer, Norden
Dennis Ehm, Friedeburg
Christoph Elling, Nortmoor
Jannik Fecht, Großefehn
Anna Fischer, Weener
Wilko Foget, Jemgum
Henning Fohrden, Großefehn
Hannah Freesemann, Stedesdorf
Renko Freesemann, Moormerland
Joel Pascal Füssel, Filsum
Marten Groenewold, Moormerland
Thade Grüßing, Friedeburg
Tomke Harms, Wittmund
Lisa Heselmeyer, Ostrhauderfehn
Janik Heyen, Friedeburg
Jan Hinrichs, Wittmund
Imke Ippen, Upgant-Schott
Tammo Ippen, Norden
Lena Janssen, Holtgast
Florian Janßen, Rhauderfehn
Harm Janssen, Stedesdorf
Marcel Janssen, Aurich
Mena Kleemann, Wittmund
Aike Kleemann, Krummhörn
Eiko Kleemann, Lütetsburg
Timo Lolling, Moormerland
Jann-Enno Lüpkes, Osteel
Deike Meinders, Bunde
Arno Meyerhoff, Norden
Marko Middelborg, Jemgum
Sönke Niemann, Hinte
Gerjon Oude Voshaar, Wiesmoor
Mario Rademacher, Rhauderfehn
Hanko Rodenbäck, Werdum
Lena Rull, Emden
Ina Sanders, Weener
Christian Scholte, Wirdum
Hauke Siebelts, Wittmund
Hans-Hermann Siemers, Uplengen
Max Steinberg, Attendorn
Arne Tammen, Osteel
Timo Tannen, Stedesdorf
Anne Elisabeth te Brake, Südbrookmerland
Stephan Tholl, Geseke
Sören Westerman, Holtgast
Thomas Wieneke, Erwitte
Bonno Willms, Moormerland
Johanna Witte, Belm
Wera Wolken, Wittmund
Ulrich Wollmerath, Norden
Landwirtschaftsmeister/in:
Wilke Best, Pfalzdorf
Malte Borchers, Etzel
Steffen Busch, Norden
Bernd Enninga, Engerhafe
Erik Faß, Altharlingersiel
Menke Frerichs, Etzel
Neele Frerichs, Tannenhausen
Renke Hinrichs, Neuburg/Leer
Bernd Janssen, Buttforde
Arne Rible, Leerhafe
Landwirtschaftsmeister/in über die Unternehmerschule Oldenburg:
Henning Berends, Backemoor
Heiko Dreesmann, Hatsumerfehn
Pia Hemmen, Ostrhauderfehn
Marco Janßen, Uplengen
Hauswirtschaft klingt im ersten Moment nach einem Berufsfeld, welches irgendwie altbacken daherkommt. Das Gegenteil ist der Fall. Aufgrund des demografischen Wandels steigt der Bedarf an hauswirtschaftlicher Dienstleistung und Pflege. In der Ausbildung zur Hauswirtschafter/in soll z. B. das Wissen in den Bereichen Ernährung, Alltagskompetenzen und Pflege gestärkt werden. Kaufmännische Angelegenheiten und Lebensmittelzubereitung stehen bei hauswirtschaftlichen Ausbildungsbetrieben, wie zum Beispiel Senioren- oder Bildungseinrichtungen, im Fokus. Hierbei wird unter anderem vermittelt auf die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Menschen einzugehen, Reinigungsmittel spezifisch zu nutzen, welche Inhaltsstoffe für Allergiker geeignet sind und was eine Nährstofftabelle aussagt. Diese Ausbildung ist also etwas für Allrounder mit Interesse an Menschen.
Absolventen im Bereich
Fachpraktiker/in Hauswirtschaft (mit Zusatzqualifikation personennahe Dienstleistungen in Senioreneinrichtungen):
Marvin Buß, Emden
Maike Folpts, Marienhafe
Marie-Sophie von Höveling, Wiesmoor
Keno Saathoff, Norderney
Manuela Schröder, Emden
Melly Walser, Norden
Hauswirtschafterin:
Janin Ahrens, Wilhelmshaven
Janina Eilers, Wilhelmshaven
Jacqueline Franz, Varel
Nele Gerlitz, Norderney
Inka Reents, Wilhelmshaven
Hauswirtschafterin nach § 45 (2) BBiG:
Insa Becker, Wangerland
Sabine Bohlken, Friedeburg
Kerstin van Düllen, Ihlow
Jennifer Oltmanns, Schortens
Elke Reershemius, Krummhörn
Susanne Weete, Ochtersum
Die Werkerausbildung besteht noch nicht sehr lange. Seit 2005 werden bei der Kreisvolkshochschule Norden im Bereich „Gewerblich-technische Qualifizierung (GTQ)“ Werkerinnen und Werker in der Landwirtschaft in kooperativer Form ausgebildet. Zunächst als Pilotprojekt für ganz Niedersachsen, inzwischen regulär mit jährlichem Einstieg, findet diese theorieentlastete Ausbildung statt. Es gelten die besonderen Ausbildungsregelungen nach § 66 Berufsbildungsgesetz und § 42b der Handwerksordnung. Die Zuweisung erfolgt über die Reha Beratung der Agentur für Arbeit. Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Die praktische Ausbildung findet auf anerkannten Ausbildungsbetrieben der Landwirtschaft statt. Sie ist stark praxisorientiert und den Inhalten der regulären landwirtschaftlichen Ausbildung angepasst. Der Berufsschulunterricht erfolgt an 2 Wochentagen in der Conerus-Schule in Norden. Dort findet auch der begleitende Stütz- und Förderunterricht der KVHS statt. Darüber hinaus wird über die gesamte Ausbildungsdauer eine sozialpädagogische und fachliche Begleitung durch das erfahrene Team des Bereiches GTQ sichergestellt. Zu diesem Team zählen Katja Wiggershaus und Edda Ufen als Sozialpädagoginnen, sowie Gerda Groenewold-Wulf und Hajo de Vries als fachliche Begleitung. Inzwischen haben mehr als 70 junge Menschen erfolgreich diese Ausbildung bewältigt und den Einstieg ins Berufsleben gefunden. Derzeit befinden sich mehr als 20 Auszubildende in der Landwirtschaft bei der Kreisvolkshochschule Norden. „Wir sind richtig stolz, zum zweiten Mal in Folge die besten Werker Niedersachsens ausgebildet zu haben.“ berichtet Hajo de Vries.
Absolventen im Bereich Werker in der Landwirtschaft:
Paul Geiken, Krummhörn
Florian de Witt, Moormerland
Janko Thies, Wittmund
Andreas Harms, Aurich
Patrick Balschuweit, Cuxhaven
Stefan Bohlen, Esens
Johann Conradi, Norden
Jesse Thaden, Butjadingen
Alexander van Gerpen, Krummhörn
Wo und in welchen Berufen in Niedersachsen Ausbildungsplätze frei sind, können interessierte auf der Seite www.talente-gesucht.de sowie auf www.agrarjobboerse.de erfahren. Dort veröffentlicht die Landwirtschaftskammer Niedersachsen freie Ausbildungsplätze mit den jeweiligen Betriebsschwerpunkten.