Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

04.03.2021

LHV versperrt sich keinen Gesprächen

Wittmunder Landvolk-Kreisvorsitzender Günter Lüken

Der Wittmunder Landvolk-Kreisvorsitzende Günter Lüken ist sehr irritiert über die öffentliche Kritik der Grünen-Kreistagsfraktion in Bezug auf die Erweiterung des UNESCO Biosphärenreservates. „Ich dachte, dass sie die Angriffe über die Medien hinter sich gelassen hätten“, so Lüken. „Wir stehen als LHV jederzeit für Gespräche bereit: Das gilt im Übrigen für alle Parteien, Organisationen oder sonstigen Einrichtungen, die sich zu Themen, die die Landwirtschaft betreffen, austauschen möchten.“ betont der Landwirt.

Dass sich die Landwirtschaft nicht der Diskussion verwehre, zeigten die Gespräche in der Stadt Wittmund zum Thema Biosphärenreservat mit Vertretern von Nationalparkverwaltung, Stadt und Tourismus. Diese verliefen immer auf Augenhöhe und man befand sich auf einem guten Weg. Die letzten Hürden konnten jedoch nicht abgebaut werden. Dieses bezieht sich vor allem auf die Gefahr einer hoheitlichen Sicherung des geplanten Gebietes nach Bundesnaturschutzgesetz. „Auch, wenn uns die Nationalparkverwaltung heute zusichert, dass man ein UNESCO Biosphärenreservat nicht nach nationalem Recht sichern muss, haben wir mit derartigen Zusagen schlechte Erfahrungen gemacht“. Lüken erinnert an die Ausweisung der FFH-Lebensräume in den 1980er Jahren, wo den Landwirten versprochen wurde, dass es keine Auflagen geben werde. Hier wurde sich nicht an die Zusagen gehalten, da die EU Richtlinien aufgestellt habe; Ähnliches befürchte man in Zukunft auch für UNESCO Biosphärenreservate.

Deutlich machte Lüken, dass bereits in vielen Bereichen Naturschutz-Regeln für die Landwirtschaft gelten, das gehe von Auflagen und Aufzeichnungspflichten für Düngung und Pflanzenschutz bis hin zur artenschonenden Gewässerunterhaltung. Es gebe zudem eine Bereitschaft für Dienstleistungen im Bereich Natur und Umwelt. „Man muss auch mal das zunehmende Engagement z. B. beim kooperativen Wasser- und Wiesenvogelschutz, Anlage von Blühflächen oder Erhalt von Wallhecken anerkennen.“ Forderungen über anderer Leute Lebensgrundlage sind schnell gestellt, insbesondere, wenn man dann selbst nicht davon betroffen ist. Es gehe aber auch anders. Durch die Arbeit am „Niedersächsischen Weg“ ist es erstmalig gelungen, die Belange von Naturschutz und Landwirtschaft auf Augenhöhe, eingebettet in sichere politische Rahmenbedingungen, in Einklang zu bringen und das bei einem fairen Ausgleich für die Landwirtschaft.

„Wir würden uns wünschen, von Grabenkämpen in der Öffentlichkeit abzusehen und zur kooperativen Sacharbeit zurückzukehren“, fasst Lüken noch einmal verbunden mit einem Gesprächsangebot zusammen.

Copyright © Landw. Hauptverein für Ostfriesland e.V. - Südeweg 2 - 26607 Aurich - Telefon: 0 49 41 / 60 92 50
Zum Seitenanfang