Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

29.03.2019

Düngeverordnung: Verschärfung soll verschärft werden

Die aktuelle Entwicklung beim Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen Deutschland wegen der Umsetzung der Nitratrichtlinie war der Anlass für ein kurzfristig angesetztes Treffen der Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann und dem Europaparlamentarier Jens Gieseke, beide von der CDU, mit dem LHV-Kreisvorstand Leer. Erst 2017 war die Düngeverordnung nach jahrelangem zähen Ringen verabschiedet worden. Ende Januar bot die Bundesregierung der EU überraschend weitere Verschärfungen an, um ein Vertragsverletzungsverfahren abzuwenden. Die erneuten Angebote von Mitte März, u.a. über verlängerte Sperrfristen auf Grünland, sind der vorläufige Höhepunkt eines Überbietungswettbewerbs mit immer unrealistischeren Forderungen zwischen Bundesumweltministerium und Generaldirektion Umwelt. Mit LHV-Präsidenten Manfred Tannen, Kreisvorsitzenden Klaus Borde sowie den Vorstandsmitgliedern Weert Beening, Hilmar Mittag, Heiko Berlin und Rudi Bleeker erörterten die Abgeordneten am Freitagmittag des 29. März  über eine Stunde die Ursachen, Folgen und möglichen Ansätze, diese verhängnisvolle Entwicklung zu stoppen. Ein Moratorium könnte dazu beitragen, das von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gefordert wird, um zunächst die Ergebnisse des nächsten Nährstoffberichts zu bewerten. Klaus Borde stellte die positive Wirkung von Grünland beim Wasserschutz in den Vordergrund, während Manfred Tannen eine Rückbesinnung auf wissenschaftlich basierte Grundlagen anmahnte. Alle Beteiligten waren sich allerdings darüber einig, dass Fakten in dieser öffentlichen Diskussion kaum noch eine Rolle spielen und damit dieses für die Existenz unserer Landwirtschaft  immens wichtige Thema zum Spielball der Politik verkommt.

 

Jens Gieseke, Gitta Connemann, Klaus Borde und Manfred Tannen (v.l.n.r.)
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