09.03.2017
Diese Feier wollte sich keiner entgehen lassen. Die Goldene Olga ist mit Einweihungsparty in den Garten von Familie Garrelts in Filsum eingezogen. Dort bleibt sie nun bis zur diesjährigen Milchlandpreisverleihung im Winter.
Im kleinen Festzelt begrüßten die drei Brüder Renke, Johannes und Jan-Berend ihre Gäste und erzählten über den Weg zum Preis. Wie der Betrieb sich entwickelte und wie sie sich entschieden, sich für den Milchlandpreis zu bewerben. Sie dankten allen, die an diesem Erfolg beteiligt waren.
In vielen Grußworten wurde die Leistung der Familie Garrelts gewürdigt.
Jan Heusmann, Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen, hob den guten Umgang mit den Tieren hervor.
Der stellvertretende Landrat Sascha Laaken bezeichnete die Familie Garrelts als Leuchtturm ihrer Branche und schlug vor, dass wenn Olga dann das dritte Mal in Leer stationiert wird, sie für immer bleiben dürfe.
Herbert Heyen, Vorstandsvorsitzender der Molkerei Ammerland eG, betonte, dass es wichtig sei, dass sich landwirtschaftlöiche Betriebe der Öffentlichkeit zeigen. Sie müssten zeigen, dass es den Tieren gut gehe und dass es auch den dort tätigen Menschen gut gehe. Auch dass ist wichtig, sie sollen Freude an ihrer Tätigkeit haben.
LHV-Präsident Erich Hinrichs bezeichnete den Zusammenhalt in der Familie als Faustpfand, welchen es zu bewahrten gelte. Der Betrieb konnte die Aussiedlung gut nutzen. Es sei schließlich nicht nur eine Chance, sondern auch eine Herausforderung, die zu meistern sei.
Der Kreisvorsitzende des LHV-Kreisverbandes Leer Justus Ackermann hob nicht nur die Lesitung der Brüder hervor, sondern auch die der Eltern. "Sie haben es schließlich geschafft, gleich alle drei Kinder für die Landwirtschaft begeistern zu können."
Johann Heumann (links) vom Landeskontrollverband Weser-Ems e.V. schilderte, wie Netzwerke ein Bestandteil guter Betriebsführung sind.
Dr. Rolf Bünte von der Landwirtschaftskammer: "Hier ist Öffentlichkeitsarbeit Alltag. Besser kann man das nicht machen"
Dieke Janssen vom VOST betonte, dass der betriebswirtschaftliche Erfolg nur mit fachlichem Können möglich sei.
Stefan Hardiek von der Raiffeisen Volksbank eG hob die besondere Bedeutung der Landwirtschaft für die Bank hervor "Wir stehen an der Seite der Landwirte."
Vom Milchkontrollverein Detern-Jümme war Heinrich Martens da, ein ehemaliger Lehrling von Berend Garrelts, der sich noch gut an den alten Standort des Betriebes neben der Kirche erinnerte "Da mussten wir auch schonmal die Kirchenleuchter putzen".
Eindrücke dieses Tages finden Sie in der Bildergalerie:
Familie Garrelts gewinnt Wettbewerb für Milcherzeuger:
Die „Goldene Olga“ ist für ein weiteres Jahr zu Gast in Ostfriesland
Großer Empfang zur Begrüßung der „Goldenen Olga“ auf Feldhof Garrelts in Filsum
Filsum (gmc). Im Beisein zahlreicher hochrangiger Gäste wurde heute auf dem Hof der Familie Garrelts in Filsum eine „Goldene Kuh“ aufgestellt. Die lebensgroße Kuh-Statue mit Namen „Olga“ ist die sichtbare Auszeichnung für den Milchviehbetrieb, der es im November 2016 an die Spitze der 9.300 Milcherzeuger in Niedersachsens geschafft hatte. Die Feldhof Garrelts GbR darf sich seitdem „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2016“ nennen. Die drei Brüder Johannes (35), Jan-Berend (28) und Renke (33) Garrelts erhieltengemeinsam mit ihren Partnerinnen und Eltern im „Alten Kurhaus“ in Bad Zwischenahn aus den Händen des Niedersächsischen Landwirtschaftsministers Christian Meyer die „Goldene Olga 2016“ und einen Geldpreis in Höhe von 3.500 Euro.
Heute wurde nun die goldene Kuh-Statue aufgestellt, die ein Jahr lang auf dem Hof als zentraler Punkt und Blickfang für zahlreiche Aktionen fungieren wird. Damit bleibt die Statue ein weiteres Jahr in Ostfriesland, denn im letzten Jahr gewann mit Familie Schulte aus Rhauderfehn-Holte ebenfalls ein ostfriesischer Familienbetrieb die „Goldene Olga“.
Die Kuh ist das Symbol für die Anerkennung der herausragenden Arbeit des Betriebes. Aufgestellt wurde sie vom Vorsitzenden der Landesvereinigung der Milchwirtschaft, Jan Heusmann, im Rahmen einer Feierstunde mit zahlreichen Ehrengästen. Zusätzlich wird ein attraktives Hofschild, das während der Feier am Stall angebracht wurde, über diesen Erfolg informieren.
LVN-Vorsitzender stellt Bedeutung von Nachhaltigkeit und Transparenz in der Milcherzeugung heraus
Jan Heusmann, Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft (LVN), stellte den heutzutage immer höheren Anspruch an die Transparenz der Milcherzeugung heraus: „Die Herkunft und der Herstellungsprozess rücken gerade bei Lebensmitteln immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Verbraucher und Handel wollen und sollen wissen, unter welchen Bedingungen Lebensmittel erzeugt werden. So wird auch die Erzeugung von Rohmilch vom Handel und den Kunden immer mehr hinterfragt.“
Mit dem Milcherzeugerwettbewerb, so Heusmann weiter, habe die LVN schon früh den Wunsch nach Transparenz in der Produktion von Milch erkannt und bereits vor 17 Jahren eine Plattform geschaffen, das Bestreben um Nachhaltigkeit in der niedersächsischen Milchwirtschaft transparent darzustellen und es in den Blickpunkt des berufsständischen und öffentlichen Interesses zu stellen.
Für viele Verbraucher sei an der Ladentheke nach wie vor der Preis entscheidend, für andere Verbraucher gewinnen weitere Kriterien rund um das Thema Nachhaltigkeit und hier besonders Aspekte wie die Haltungsbedingungen an Bedeutung.Jury bescheinigt Familie Garrelts perfekte Arbeitsorganisation –Abläufe richten sich nach den Bedürfnissen der Kuh „Der Gewinnerbetrieb der Familie Garrelts arbeitet auf diesem Feldvorbildlich“, hob Jan Heusmann hervor. Die Jury sei bei ihrem ganztägigen Audit auf dem Feldhof Garrelts rundum beeindruckt gewesen, wie perfekt die Arbeitsabläufe auf die Bedürfnisse der Kuh abgestimmt seien. Besonders hervorgehoben wurde von den Juroren dabei auch die sehr gute Abstimmung untereinander. Herbert Heyen freute sich als Vorstandsvorsitzender der Molkerei Ammerland eG, an die die Familie Garrelts ihre Milch liefert, dass mit dem Hof wieder ein exzellenter ostfriesischer Familienbetrieb ausgezeichnet wurde. „Eine engagierte Großfamilie arbeitet hier Hand in Hand und führt den Betrieb mit großer Kuh-Leidenschaft und viel unternehmerischem Geschick.“
Das Erfolgsrezept: „Wir versuchen perfektes Management und Einsatzbereitschaft zu kombinieren“ Renke Garrelts brachte das Konzept der Familie bei der Vorstellung des Betriebes in einem Satz auf den Punkt: „Wir kombinieren das perfekte Management von großen Betrieben mit der Leidenschaft und der Einsatzbereitschaft eines Familienbetriebes.“ Ganz klar stehe aber die Kuh im Vordergrund: „Wir richten unsere Arbeitsabläufe nach den Bedürfnissen der Kuh aus. Wichtig ist uns dabei die Ruhe im Stall, weil die Kuh dieses Umfeld auch spürt.“ Hinsichtlich der besonders gelobten Organisation erklärte Johannes Garrelts, dass die zentralen Aufgaben wie Melken und Besamen von allen erledigt werden könnten. „Jeder hat eine Hauptaufgabe, jeder hat aber auch einen Stellvertreter. Deshalb ist es kein Problem, wenn jemand ausfällt wegen Krankheit oder Urlaub.“ Die entscheidende Vorarbeit hierfür habe man beim Einzug in den neuen Stall geleistet: „ Damals war alles neu. Für jeden Bereich hat einer von uns Arbeitsanweisungen geschrieben, die wir anschließend abgestimmt und angepasst haben. Dadurch weiß jeder jetzt, was er zu tun hat.“
Der Betrieb Feldhof Garrelts GbR
Die Familie Garrelts bewirtschaftet in Filsum einen 130 Hektar großen Betrieb, davon sind 100 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 300 Milchkühe und 200 Rinder als weibliche Nachzucht gehalten. Die Herde erbringt eine sehr gute Milchleistung von rund 10.600 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 4,00 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,40 Prozent. Die Milch wird an die Molkerei Ammerland eG geliefert.
Der Betrieb in seiner heutigen Form entstand 2013 aus dem Zusammenschluss der Betriebe von Johannes und Jan-Berend Garrelts zur Feldhof Garrelts GbR und dem Neubau von Kuhstall und Melkhaus am jetzigen Standort. Der dritte Bruder Renke Garrelts verantwortet das Herdenmanagement, ist im Hauptberuf aber außerhalb des Betriebes tätig. Die Familie wird zusätzlich von einem Auszubildenden und einer Melkerin unterstützt. Der Milchlandpreis – ein Unternehmerpreis für NachhaltigkeitDas Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft eine Fachjury mit insgesamt 16 Fachleuten nicht nur die Höfe besonders intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der „Goldenen Olga“ zu ermitteln und auszuzeichnen, der nicht nur eine optimale Rohmilch produziert, sondern der hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen heraushebt“, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb.
Sponsoren unterstützen den Wettbewerb
Verlässlich und aktiv zeigten sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH sowie die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Niedersachsen. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.
Weitere Informationen im Internet unter www.milchlandpreis.de
Bericht von sat1 regional:
Milchlandpreis „Goldene Olga“ geht an Feldhof Garrelts aus Filsum