Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

28.06.2021

Landandacht zum Johannistag

Joris und sein Vater Andree Jochims bereiten die Taufe für Mattis vor, rechts im Bild Pastor Wolfgang Beier.

Am Johannistag fand die traditionelle Landandacht der Kirchengemeinden im Südbrookmerland statt. Gastgeber war in diesem Jahr der Hof Hogelücht der Familie te Brake. „Die Besucher sollten an diesem Tag sehen, fühlen und riechen, was Landwirtschaft bedeutet. Wo kann einem dieses Gefühl besser vermittelt werden, als direkt auf dem Bauernhof?“ begründet Wolfgang Beier, der leitende Pastor der Kirchengemeinde Münkeboe-Moorhusen, die Wahl des Ortes.

Der Hofgottesdienst stand unter dem Motto Tierwohl und die beiden Gastredner Heinz-Hermann Hertz-Kleptow, Geschäftsführer des Kreisverbandes Aurich im Landwirtschaftlichen Hauptverein für Ostfriesland e. V. (LHV) und Marieke te Brake, die älteste Tochter der Gastgeber und Mitarbeiterin für Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit im LHV, sprachen über die steigenden gesellschaftlichen und politischen Ansprüche an die Landwirtschaft und wie diese zukunftsweisend umgesetzt werden können. „Landwirte sind schon immer anpassungsfähig gewesen: hergestellt wird, was der Verbraucher wünscht.“ so Hertz-Kleptow. Doch sei es hierbei wichtig, dass Landwirte von ihrer Arbeit auch leben können. Nur, wenn rentabel gewirtschaftet wird, ist der Erhalt des Familienbetriebes gesichert. Zur Nachhaltigkeit gehören daher nicht nur ökologische oder tierwohlfördernde Aspekte, sondern ebenso ökonomische und soziale. Wie das aussehen kann, konnten die Gäste auf dem Hof der Familie te Brake selbst beobachten. Ein luftiger heller Stall, in dem die Tiere sich frei bewegen können, ausreichend Wasser und Futter und natürlich der Wellnessbereich mit der Kuhbürste. „Nur eine Kuh, die sich wohlfühlt, gibt Milch.“ bringt Arend-Jan te Brake es auf den Punkt. Seine Frau Wilma ergänzt, dass es auch wichtig sei, dass der Mensch sich wohlfühle. Dies waren keine leeren Worte, wurde doch das jüngste Kind des Mitarbeiters Andree Jochims im Rahmen des Gottesdienstes auf dem Hof getauft. „Das ist schon etwas Besonderes für uns.“ betont Jochims.

Das Miteinander war auch das Thema, welches Marieke te Brake näher beleuchtete. Sie bat darum, Verständnis füreinander zu haben, mehr miteinander und nicht übereinander zu reden. „Fragen stellen, Interesse zeigen und Informationen aus erster Hand von Beteiligten erfahren, sind hierbei wichtige Schritte in eine gemeinsame, respektvolle Zukunft.“ erklärte sie.

Der Landfrauenverein Georgsheil sorgte mit frischem Kaffee und selbst gebackenen Kuchen für einen runden Abschluss der gut besuchten Andacht. „Die ganze Familie und alle anderen haben sich mit ihren jeweiligen Stärken und viel Herzblut eingebracht.“ resümiert Pastor Beier, „Das macht so einen Hof-Gottesdienst zu etwas Besonderem.“

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