Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

13.01.2021

Druck auf Handel und Politik weiter aufrechterhalten

Schon im Vorfeld der Expertenrunde aus Landwirtschaft, Handel und Verarbeitern, die sich heute auf Einladung der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin in einer Videoschalte der Frage gewidmet hat, wie dem Niedrigpreisdruck des Lebensmittel-Einzelhandels (LEH) begegnet werden kann, hatte das Landvolk Niedersachsen klare Forderungen formuliert. „Wir sind einen Schritt weitergekommen. Der Mechanismus `Auflagen rauf, Preise runter‘, muss endlich aufhören“, sagte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies im Anschluss an das Forum.

Das Landvolk erwartet nun schnelles Handeln von Politik und LEH. Die Probleme auf den Höfen sind akut. „Wir begrüßen, dass insbesondere unsere Forderungen nach der Umsetzung des Gesetzentwurfs gegen unlautere Handelspraktiken (der UTP-Richtlinie) und den damit verbundenen kartellrechtlichen Fragen gehört worden sind. Auch die Kennzeichnung regionaler Lebensmittel ist für uns Landwirte enorm wichtig“, bekräftigte Hennies. Bereits bestehende hohe Standards in der Produktion müssen jetzt deutlich besser finanziert werden, bevor immer neue Vorgaben dazukommen.

An dem Gespräch haben seitens des Landvolks auch die Vizepräsidenten Jörn Ehlers und Manfred Tannen teilgenommen. Tannen, Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland e. V. zieht folgendes Fazit: "Das Gesprächsklima war überwiegend konstruktiv und verdeutlichte, dass einige Marktprinzipien, wie z. B. dass Angebot und Nachfrage den Preis regeln, sich nicht auflösen lassen. Eine gerechte Verteilung der Erlöse ist ein multifaktorielles Problem und jeder in der Wertschöpfungskette muss etwas zur Verbesserung der landw. Situation beitragen. Hierbei spielte Transparenz in der Diskussion eine große Rolle. Weitere Lösungsansätze wie Stärkung der regionalen Produktion, auch durch verstärkte Werbung und durchgängige Herkunftskennzeichnung, waren Thema. Wirtschaftsminister Althusmann sagte die vollständige Umsetzung der UTP-Richtlinie zu. Ich hoffe, die Politik hat erkannt, dass immer weiter steigende Auflagen ohne ausreichende förderrechtliche Begleitung ebenfalls ein großer Auslöser für Frust in unseren Betrieben ist." Tannen hofft, dass es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibt.

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