Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

08.06.2023

LHV unterzeichnet Auricher Erklärung der Küstenjägerschaften

Klaus Borde, Manfred Tannen, Hartwig Frühling, Günter Lüken, Gernold Lengert, Carl Noosten (v.l.n.r.)

Landwirtschaft und Jägerschaft ziehen in Sachen Wolf an einem Strang

„Mit der Auricher Erklärung können wir uns absolut identifizieren“ erklärt Manfred Tannen, Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland e. V. (LHV). „Wir engagieren uns vom Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement, dem viele betroffene niedersächsische Verbände angehören, ebenfalls für Maßnahmen, die eindeutig und planungssicher klären, wie eine Koexistenz mit dem Wolf in unserer Region aussehen muss.“

Der geschäftsführende Vorstand mit Manfred Tannen und den Kreisvorsitzenden Hartwig Frühling (Aurich), Klaus Borde (Leer), Carl Noosten (Norden-Emden) und Günter Lüken (Wittmund), unterzeichnet daher die Auricher Erklärung. „Sie ist speziell auf die Erfordernisse hier an der Küste ausgerichtet.“ erläutert Gernold Lengert, Initiator und Vorsitzender der Jägerschaft Aurich. „Unsere Region hier weist viele Besonderheiten auf, die eine Koexistenz ohne klare Regeln nicht ermöglichen, die haben wir in der Auricher Erklärung aufgegriffen.“

Besondere Merkmale sind der hohe bodenbedingte Grünlandanteil und daraus folgend der hohe Anteil an Weidetieren. Diese Flächen sind nicht für den Acker- oder Gemüsebau geeignet. Auch aus Arten- und Klimaschutzgründen, Grünland bindet viel CO2, sollte unsere Wiesen und Weiden erhalten werden. Die Deiche sind ebenfalls einzigartig und ihr Nutzen für die Bewohnbarkeit der Küste elementar. Schafe sorgen für deren naturnahe Pflege und verdienen daher einen besonderen Schutz, sind sich die Küstenjägerschaften und der LHV einig. Beim Thema wolfabweisender Zaunbau weisen beide Verbände darauf hin, dass dieser einen großen Eingriff in die Natur darstellt. Es geht nicht um 3 oder 4 Hektar Flächen, sondern für einen klassischen Milchviehbetrieb um mindestens 20 bis 30 Hektar, die zu schützen sind. Selbst bei vorsichtigen Schätzungen sind mindestens 15.000 Kilometer Zaun nur in Ostfriesland notwendig. Wildtiere werden eingeschränkt und gefährdet, wenn sie sich z. B. darin verfangen. Für die Landwirte stellen die Kosten ein Problem dar, diese werden nur zum Teil gefördert und die Förderung ist begrenzt. Die Kosten von Aufbau und Pflege müssen sie selbst tragen.

„Nichtstun ist keine Option!“ sagt Tannen. „Weidehaltung ist von hoher Bedeutung für Tierwohl und Artenschutz. Wenn weiter nur geredet wird, verschwindet sie.“ Lengert ergänzt „Es wurde untersucht und geprüft, es gibt viele Maßnahmenvorschläge, jetzt müssen Taten folgen!“

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