Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

06.02.2019

Pressemitteilung: Schon wieder Revision der Düngeverordnung

L H V  Kaum ist die neue Düngeverordnung in Kraft getreten, folgt auch schon die nächste Revision. „Verlässliche Politik sieht anders aus“ kritisiert LHV-Präsident Manfred Tannen die neuesten Änderungsvorschläge der Bundesregierung an die EU-Kommission. Noch sind die Auswirkungen der erst 2017 erheblich verschärften Vorgaben gar nicht abzusehen, schon legt das Bundeslandwirtschaftsministerium im vorauseilenden Gehorsam gegenüber Brüssel weit reichende zusätzliche Einschränkungen vor.

Hintergrund ist nach Auskunft hochrangiger Ministeriumsvertreter das drohende Vertragsverletzungsverfahren, das der Bundesrepublik angeblich bei Nichtbefolgung droht. Doch diese Drohkulisse wird bei jeder Gelegenheit instrumentalisiert – sei es beim Masterplan Ems oder der Umsetzung von Natura 2000 – und verliert deshalb bei jedem weiteren Gebrauch an Wirkung.

 

Die Änderungsvorschläge sind aus Sicht der ostfriesischen Landwirte ein Schnellschuss, der ohne hinreichende wissenschaftliche Grundlage leicht zum Rohrkrepierer werden kann. In Ostfriesland gab es in der Vergangenheit und gibt es auch heute kein Nitrat- oder Phosphatproblem ausgehend von unseren Landwirten, verteidigt Tannen seinen Berufsstand vehement. Mit dem Belastungsmessnetz, statt einer repräsentativen Auswahl an Messstellen wie in anderen Mitgliedstaaten, wurde in Deutschland von Anfang an die falsche fachliche Grundlage gewählt. Die Nährstoffbedarfswerte der landwirtschaftlichen Kulturen wurden schon bei der vorherigen Änderung zu niedrig angesetzt,insbesondere für ertragsstarke Acker Standorte und bei Grünland. Vielleicht bietet eine erneute Revision wenigstens die Chance, diese Unwucht bei der Berechnung der Nährstoffbedarfe besser auszugleichen als bei den letzten Anpassungen.

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