13.01.2014
Rückblick auf den Vortrag von Dr. Jürgen Zander
Der Vortrag von Herrn Dr. Jürgen Zander zum Thema Gentechnik im Rahmen unserer LHV-Vortragsreihe war entwaffnend neutral. Grüne Gentechnik wird häufig sehr emotional diskutiert und ist mit vielen Vorurteilen belastet. Der Vortrag von Herrn Dr. Zander zeigte eine sachliche Betrachtung und weniger das Schüren von Ängsten.
Herr Dr. Zander war bis zu seiner Pensionierung Mitarbeiter der Landwirtschafskammer Schleswig-Holstein und hat dort als Leiter der Abteilung Pflanzenbau unter anderem auch Versuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen betreut.
Er erläuterte zunächst, was eigentlich hinter dem Begriff Gentechnik steht und seine (oft missbräuchlichen) Verwendungen. Der Einsatz von Gentechnik ist in vielen Bereichen Standard und wird als solches in vielen Bereichen nicht als gefährlich oder ungewöhnlich wahrgenommen. Im Alltag begegnen uns gentechnische Verfahren, wie etwa die DNA-Analyse bei der Aufklärung von Verbrechen oder die Diagnose von erblich bedingten Krankheiten. Geht es um die Veränderung von Genen werden drei Einsatz-Bereiche unterschieden: weiß, rot und grün. In der sogenannten weißen Gentechnik werden beispielsweise Enzyme, Vitamine und andere Zusatzstoffe über gentechnisch veränderte Bakterien produziert. Die sogenannte rote Gentechnik meint den Einsatz im medizinischen Bereich z.B. zur Medikamentenherstellung. Die grüne Gentechnik umfasst die Veränderung von Pflanzengenen. Zander erläuterte ausführlich, was bei der Veränderung der genetischen Sequenzen passiert, wie sie passiert und stellte Chancen und Risiken in den jeweiligen Einsatzgebieten vor.
Eine kritische Betrachtung der grünen Gentechnik sei aus Sicht Zanders unbedingt notwendig, das heißt aber auch, dass Untersuchungen und Versuche durch neutrale Stellen möglich bleiben müssen, um Risiken und Folgen besser beurteilen zu können. Die generell ablehnende Haltung durch die Bevölkerung und dadurch ausgelöst die Zerstörung von Versuchsfeldern verhindern Untersuchungen, die nicht von den herstellenden Unternehmen durchgeführt werden und verhindern damit auch eine unparteiische Bewertung. Die bisherigen Studien haben keine nachteiligen Veränderungen durch den Einsatz genetisch veränderter Pflanzen nachweisen können, weitere Studien und insbesondere langzeitlich angelegte Untersuchungen dürfen deswegen aber nicht unterbleiben so Zander.
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: http://www.bvl.bund.de/DE/06_Gentechnik/gentechnik_node.html;jsessionid=8E4367CE6739DBC2605BD2E7DC396567.1_cid322
Gesetz zur Regelung der Gentechnik: http://www.gesetze-im-internet.de/gentg/
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: http://www.bmelv.de/DE/Landwirtschaft/Pflanze/Gentechnik/gentechnik_node.html
Info-Portal des Vereins Forum Bio- und Gentechnologie e.V.: http://www.transgen.de/home/