Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

25.05.2018

Umweltminister beim LHV zu Gast

Heinz-Hermann Hertz-Kleptow, Manfred Tannen, Günter Lüken, Carl Noosten, Olaf Lies, Jochen Beekhuis, Klaus Borde und Hartwig Frühling (v.l.n.r)

Nach dem Auftaktgespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff und Landtagsabgeordneten Wiard Siebels (beide SPD) am Donnerstag, 24.05.2018 setzte der geschäftsführende Vorstand des LHV seine Politikergespräche am Freitag den 25.05.2018 mit einem offenen Gespräch mit Umweltminister Olaf Lies und Landtagsabgeordneten Jochen Beekhuis (ebenfalls beide SPD) fort.

Thematisiert wurde vorrangig der zukünftige Umgang mit der Gänse- und auch Wolfsproblematik aber auch die Themen Gewässerunterhaltung unter den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie sowie Probleme in der Umsetzung Düngeverordnung und AwsV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) wurden angesprochen.

Beim Thema Gänse waren sich die Beteiligten einig, dass die Jagd  das Problem der ständig wachsenden Gänsepopulationen nicht beherrschen können wird. Diskutiert wurde über die Ausdehnung des Rastspitzenmanagements auch auf Grünland und wie Schadereignisse gerecht ausgeglichen werden können. Für die Vertreter des LHV war klar, dass die bislang zur Verfügung stehenden Mittel für den Vertragsnaturschutz zukünftig nicht ausreichend sind.

Beim Thema Wolf äußerten die Vorstandsmitglieder große Sorgen in Bezug auf den Deichschutz durch die Schafhaltung  und der Weidehaltung der Milchviehbetriebe. Beides sei mit dem Auftreten des Wolfes nicht vereinbar und eine Abwehr mit wolfsicheren Zäunen nicht praktikabel. Der Minister arbeite auch auf europäischer Ebene daran, den schützenswerten Erhaltungszustand, also die maximale Population, zu definieren und darüber hinaus eine Bejagung zu ermöglichen.

Thematisiert wurden auch die Herausforderungen der Gewässerunterhaltung, die im Einklang mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu  stehen haben. Sofern die bestehenden Einschränkungen blieben, sollte ähnlich dem Schleswig-Holsteiner Modell darüber nachgedacht werden, die Gräben und Gewässerrandstreifen als Greeningkomponente anzuerkennen, um dadurch die Bildung von Biotopvernetzungsstrukturen zu fördern. Landwirte seien dem Naturschutz durchaus aufgeschlossen, sofern sich die Vorgaben gut in den Betrieb integrieren lassen.

Abschließend gaben die LHV-Vertreter dem Minister einen Einblick in die Umsetzung der neuen Düngeverordnung und AwsV. Sie gaben zu bedenken, dass den Landwirten damit so  hohe Investitionen abverlangt werden, daß ein beschleunigter Strukurwandel die Folge ist . Der Minister wurde um Unterstützung hinsichtlich Übergangsfristen und möglicher Fördermittel über das Agrar-Investitions-Förderprogramm gebeten.

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