Es hat eine Weile gedauert, aber inzwischen haben die Inhalte der aktuellen Änderungspläne des Landwirtschaftsministeriums in Hannover ihre Wirkung in der Region entfaltet. Nicht nur die Landwirte laufen Sturm gegen die Absicht, ehemalige Moorstandorte großflächig zu vernässen und so aus der Nutzung zu nehmen. Auch die Gemeinden sehen ihre kommunale Selbstverwaltung bedroht, wenn Siedlungsentwicklung und die Versorgung der Bevölkerung künftig zentral aus der Landeshauptstadt gesteuert werden sollen. Für zusätzlichen Unmut sorgt das angedachte Biotopverbundsystem zwischen den Vogelschutzgebieten. Ob das den Vögeln zugute kommt, ist mehr als zweifelhaft.  

Der Vorstand des LHV-Kreisverband traf sich deshalb mit Ulf Thiele, Generalsekretär der CDU in Niedersachsen, sowie Uplengens Bürgermeister Enno Ennen am 13. November auf dem Milchviehbetrieb von Hanna und Focko Bruns in Jübberde, um das gemeinsame Vorgehen gegen diese Programmänderungen zu besprechen und abzustimmen. Dazu Thiele: "Der Plan von Landwirtschaftsminister Meyer, in Niedersachsen großräumig Moorschutzgebiete auszuweisen, wird hunderten landwirtschaftlichen Betrieben, auch in Ostfriesland, die Existenzgrundlage nehmen. Die wenigsten dieser Flächen sind tatsächlich noch wiedervernässbar. Aber die Landwirte und Grundstückseigentümer sollen dennoch unter dem Vorwand des Moorschutzes kalt enteignet werden. Der laute Protest von Landwirten, Bürgermeistern, Landräten und Bürgern gegen den rot-grünen Entwurf des Landesraumordnungsprogramms ist völlig berechtigt."  

Dieter de Vries von der AG Moorbauern sowie Justus Ackermann und Rudi Bleeker vom LHV-Kreisverband Leer erläuterten dem Generalsekretär die Knackpunkte für die Landwirte, während Hanna und Focko Bruns die praktischen Auswirkungen auf ihren landwirtschaftlichen Betrieb darstellten.