Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

11.05.2016

Aktuelles zu den Milchmärkten – Vortrag von Sebastian Wolff, Rabobank

Trotz des schönen Wetters und der Arbeit auf den Feldern konnte Erich Hinrichs an die 100 Landwirte zum Vortrag „Globale Milchmärkte – Ein Ausblick auf die internationalen Märkte für Milch und Milchprodukte“ von Sebastian Wolff in Holtrop begrüßen.

„Eine Lösung für die Milchkrise habe ich nicht dabei“ macht Wolff gleich zu Beginn seines Vortrages deutlich. Er stellte zunächst die Rabobank und seine Aufgabengebiete kurz vor und kam zügig auf die verschiedene Milchmärkte zu sprechen. Die aktuelle Milchkrise ist ein globales Problem und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Als Beispiele nannte er den niedrigen Ölpreis (erdölexportierenden Ländern fehlt Kaufkraft) und ein weltweit angestiegenes Angebot. Die daraus resultierenden niedrigeren Preise haben nicht zu einem Angebotsrückgang geführt, sondern zu einer Erhöhung, um die Kosten weiterhin decken zu können.

Er beleuchtete die einzelnen Märkte und beurteilte deren Entwicklung. Insgesamt kann von einer langfristig guten Prognose für die Milchproduktion ausgegangen werden. Eine hohe Bedeutung maß Wolff dem Export zu. Das Wachstum auf dem europäischen Markt wird kaum ansteigen, hier werden Märkte wie Südamerika oder China interessanter, da der Import von Milchprodukten günstiger ist als eine eigene Produktion.

Die weiterhin niedrigen Preise werden zu einem geringeren Angebot zur Folge haben. Wolff verglich eine Prognose der Marktentwicklung mit dem Blick in die Glaskugel. Derzeit wird vermutet, dass es eine leichte Erholung des Milchmarktes Ende 2016/Anfang 2017 geben wird. Allerdings wird sie nicht wirklich zu hohen Preisen führen, da die Bestände zunächst abgebaut werden müssen.

Sebastian Wolff

Anschließend wurden diverse Fragen diskutiert. Während dieser Diskussion gab es leider einen Zwischenfall. Fünf junge Landwirte zeigten ihren Unmut über die schlechte Situation in den Milch erzeugenden Betrieben. Sie taten dies nicht in Form von Argumenten, sondern mit einem körperlichen Angriff auf Erich Hinrichs. Es wurde die Unzufriedenheit über die aktuelle Milchpolitik verlautbart, außer dem Eierwurf kam allerdings nichts mehr. Diese Aktion war überraschend, da im Vorfeld kein Diskussionswunsch dieser Herren an den LHV herangetragen wurde. Gewalt, anstelle von Dialog, Demokratie und Respektieren anderer Meinungen, hilft keinem weiter. Die Anwesenden waren sich einig, dass mit solchen Aktionen die derzeitige Situation auf den Betrieben nicht zu verbessern sei.

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