„Der Niedersächsische Weg sind nicht nur Absichtserklärungen, sondern wir arbeiten gerade daran, diese Rahmenvereinbarung in Gesetzestexte umzuformulieren.“ berichtet Manfred Tannen, Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland e. V. (LHV). Er beteiligt sich in einer der drei Arbeitsgruppen als Vertreter der Landwirtschaft. „Alle Unterzeichner entsenden Vertreter in diese Arbeitsgruppen, auch der Nabu und der BUND sind dabei.“
Trotz seiner Mitarbeit hält der Nabu an der Drohkulisse Volksbegehren mit eigenem Gesetzentwurf fest. Redlich ist das nach Ansicht des LHV nicht: Zum einen die Mitarbeit an der Alternative Niedersächsischer Weg, parallel wird aber das Volksbegehren mit Unterstützung der Grünen mit weitreichenden, für die Landwirtschaft nicht akzeptablen Forderungen vorangetrieben. „Damit wird auch Stimmung im öffentlichen Raum gegen die Landwirtschaft gemacht.“ sorgt sich Tannen. Der LHV schreibt, dass die Landwirte schon berichten, wie in den Gesprächen mit Verbrauchern Vorwürfe und Vorurteile über die Landwirtschaft immer häufiger auftauchen. Die Vorstellung von der zukünftigen Landwirtschaft werde oft abenteuerlich rückwärtsgewandt dargestellt.
Das Ziel Lebensmittelerzeugung sowie betriebs- und marktwirtschaftliche Aspekte werden auch im Gesetzesentwurf des Volksbegehrens komplett ausgeblendet, obwohl der Fortbestand der ostfriesischen Familienbetriebe davon abhängig ist. Der Niedersächsische Weg verfolgt hingegen eine Diskussion auf Augenhöhe und berücksichtigt mit dem Einbezug verschiedener Sichtweisen die Zielkonflikte. „Es ist allerdings nicht so, dass wir mit unserer Beteiligung am Niedersächsischen Weg Begeisterungsstürme bei unseren Mitgliedern ausgelöst haben. Wir diskutieren nach wie vor intensiv darüber, was wir ihnen damit zumuten.“ berichtet Tannen. Er ist aber überzeugt, dass nur durch die eigene Mitgestaltung ein Weg gefunden wird, den die Landwirte mitgehen können.