Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

11.02.2016

Der Landw. Zweigverein Norden im Gespräch mit Wiard Siebels MdL

Jakob Schmidt, Carl Noosten, Johannes Martens-Habbena, Klaus Schmidt, Jan Kanzler, Olaf Witlfang und Wiard Siebels (v.l.n.r.)

Auf Vermittlung von Olaf Wiltfang kam es am Donnerstag, den 11. Februar zu einem Gespräch zwischen dem Landw. Zweigverein Norden und dem Landtagsabgeordneten Wiard Siebels. In den Räumen seines Wahlkreisbüros empfing Siebels den Kreisvorsitzenden Carl Noosten, den Zweigvereinsvorsitzenden Jakob Schmidt, Landwirt Johannes Martens-Habbena sowie aus dem der Landwirtschaft vor- und nachgelagertem Bereich Klaus Schmidt von Landhandel Klaus Schmidt und Jan Kanzler von Schröder Landmaschinen (Standort Norden). Thema war die existenzbedrohende Situation der Landwirte vor Ort.  

 

„Wir Landwirte verzichten im Moment auf alles. Ich gehe morgens in den Stall, versorge meine Tiere optimal, zahle derzeit drauf und muss mein Handeln ständig rechtfertigen. Da stellt sich mir die Frage: Kann ich das dem Nachwuchs überhaupt noch zumuten?“ so Jakob Schmidt.

Der gesamt vor- und nachgelagerte Bereich sei betroffen, so Jakob Schmidt. Als Beispiel nannte er die letzte in Ostfriesland ansässige Molkerei. Im ländlichen Ostfriesland seien durch diese Krise auch viele Arbeitsplätze bedroht. Martens-Habbena schilderte, dass von Seiten der Politik viel in die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums investiert wurde, z.B. im Rahmend er AFP-Programme, und nun wurde diesbezüglich quasi eine Vollbremsung eingeleitet. Jan Kanzler und Klaus Schmidt bestätigten dies und berichteten von hohen Umsatzeinbußen. Die Betriebsentwicklung wurde auf Erhaltung umgestellt und Investitionen auf das Notwendigste reduziert.

Martens-Habbena machte darauf aufmerksam, dass nicht nur die finanzielle Lage den Betrieben zu schaffen mache, sondern auch die andauernde öffentliche Kritik an der Arbeit der Landwirte, insbesondere die durch Niedersachsens Landwirtschaftsminister Meyer. Noosten: „Landwirte-Bashing ist richtig Mode geworden.“

 

Für Siebels war der Grund des Besuchs wenig überraschend und war sich der Probleme der Bauern bewusst: „Nichts davon höre ich zum ersten Mal“. Es käme derzeit vieles zusammen. Er machte deutlich, dass eine Annäherung zwischen Gesellschaft und Landwirtschaft notwendig sei und die politische Diskussion ernst genommen werden sollte. Es sei eine bessere Kommunikation notwendig.

Einen Königsweg aus der wirtschaftlichen Krise gäbe es leider nicht. Er wolle sich aber für weitere Maßnahmen, eine Art Notprogramm gerne einsetzen. Die Landwirte machten deutlich, dass sie die Politik da auch in der Pflicht sehen. Martens-Habbena: „Der russische Markt ist uns politisch weggenommen worden.“

 

Diskutiert wurde eine Unterstützung für Landwirte, die früher als eigentlich geplant, aufgeben wollen, weil z. B. ein Nachfolger fehle. Außerdem könnten Erleichterungen im steuerlichen Bereich hilfreich sein. Eine pünktliche Auszahlung der Direktzahlungen sei ebenfalls anzustreben, d.h. die Behörden müssen entsprechend ausreichend personelle Verstärkung einplanen.

Zum Abschied bedankte sich Jakob Schmidt für das offene Ohr. Er hofft, dass man sich zukünftig regelmäßig austauschen könne.

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