Der Gasnetzbetreiber Open Grid Europe GmbH (OGE) ist zusammen mit anderen nationalen Gasnetzbetreibern mit dem Aufbau des deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes beauftragt. Für die Projekte Wilhelmshaven-Küstenlinie (WKL) und Nordsee-Ruhr-Link (NRL) I, III und IV in Niedersachsen, welche Teil des Wasserstoff-Kernnetzes sind, haben nun OGE und die Landvolkverbände Friesland, Wesermarsch, Aurich, Norden-Emden sowie Emsland/Grafschaft Bentheim und der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland eine Rahmenvereinbarung geschlossen.
„Grundsätzlich stehen wir zu unserer eigenen Verantwortung in der nötigen Energiewende. Die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung mit OGE ist ein weiterer, sichtbarer Schritt unserseits dazu“, erklärt Manfred Tannen, Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland. Die Rahmenvereinbarung bildet die Basis für die Zusammenarbeit der Landwirtschaft mit OGE hinsichtlich der Umsetzung der zukünftigen Wasserstoff-Neubauleitungen des Gasnetzbetreibers, der seine Projekte im Schulterschluss mit den Regionen realisieren möchte. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen möglichst einvernehmliche Lösungen zu finden“, betont Frank Teiber, Leiter Fachabteilung Rechtserwerb/Liegenschaften von OGE. Neben einer durchdachten Trassenführung, die bewusst nicht den kürzesten, sondern den verträglichsten Verlauf nimmt, um zum Beispiel schützenswerte Güter wie Naturschutzgebiete zu berücksichtigen, ist auch die geschlossene Rahmenvereinbarung ein wichtiger Pfeiler bei der Realisierung der Leitungsbauprojekte.
Diese Rahmenvereinbarung beinhaltet alle für die Landwirte relevanten Aspekte wie die Entschädigungszahlungen oder die Verantwortlichkeit für die Übernahme von Ausgleichsmaßnahmen in Bezug zu den Leitungsbauprojekten WKL, NRL I, III und IV. Deswegen bildet die Rahmenvereinbarung das Ergebnis intensiver Gespräche zwischen den Landvolkverbänden und dem Gasnetzbetreiber. „Wir haben uns lange und ausführlich über die Inhalte dieser Rahmenvereinbarung ausgetauscht. Denn wir als Gemeinschaft der betroffenen Landvolkverbände agieren für unsere Mitglieder und haben deren Interessen zu wahren“, erläutert Manfred Tannen. Mit OGE habe es bereits in der Vergangenheit eine gute Zusammenarbeit gegeben. Dennoch würde sich darauf nicht ausgeruht und auch die Umsetzung der nun geplanten Leitungsbauprojekte kritisch betrachtet, so Manfred Tannen weiter.
Ein weiteres Bekenntnis für die geschlossene Zusammenarbeit ist auch die Teilnahme der Landvolkverbände an den Dialogveranstaltungen von OGE. Die Dialogveranstaltungen, die sich aus einer nicht-öffentlichen Eigentümerversammlung sowie einem für die interessierte Öffentlichkeit zugänglichen Dialogmarkt zusammensetzen, starten Ende Januar im Landkreis Emsland und der Grafschaft Bentheim. Es folgen im Februar und März dann die Veranstaltungen für den Landkreis Leer und Friesland. An diesen Veranstaltungen sind neben Kolleginnen und Kollegen aus den Projekten von OGE auch Vertreter der jeweiligen Landvolkverbände vor Ort. „Wir sind ansprechbar und stehen für Fragen zu unseren Leitungsbauprojekten zur Verfügung. Nicht nur bei unseren Dialogveranstaltungen“, erklärt Franz-Josef Kißing, Projektleitung für den NRL I, IV und die WKL. NRL III-Projektleiter Michael Stroetmann kann dem nur zustimmen: „Wir versuchen immer eine einvernehmliche Lösung aller Beteiligten zu finden und kontinuierlich zu informieren.“ Auf den Dialogveranstaltungen werden die Leitungsbauprojekte Nordsee-Ruhr-Link I und III erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.