Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

19.04.2022

Landvolk und OGE schließen Rahmenvertrag

Beschreibung/Personen v.l.n.r.: Hans-Jürgen Eißing (OGE), Hartmut Seetzen (Vorsitzender KLV Friesland), Frank Teiber (OGE), Günter Lüken (Vorsitzender LHV Wittmund), Manfred Tannen (Präsident LHV), Johannes Müller (Geschäftsführer LHV Wittmund)

LNG-Gas wird aktuell wohl ein wesentlicher Baustein neben Biogas und anderen Energiequellen sein, um die Unabhängigkeit von russischen Gasimporten herzustellen. Um LNG nutzen zu können, braucht es allerdings auch die entsprechende Infrastruktur - unter anderem eine Anbindungsleitung des geplanten LNG-Terminals in Wilhelmshaven an das Kavernengebiet in Etzel (Landkreis Wittmund). Die Leitung führt vorwiegend über landwirtschaftliche Flächen und wird deren Nutzung erheblich beeinträchtigen. Der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland e. V. (LHV) sowie der Kreislandvolkverband Friesland e. V. haben dazu jetzt mit der Open Grid Europe GmbH als Bauherrin der Pipeline einen Rahmenvertrag ausgehandelt, in dem die Ausgestaltung der Entschädigung der betroffenen Grundeigentümer geregelt ist. Zur Unterzeichnung haben sich die Beteiligten am Dienstag in Wittmund getroffen.

 

Manfred Tannen, LHV-Präsident, machte deutlich, dass er den Abschluss eines Rahmenvertrages binnen weniger Wochen zunächst nicht für möglich gehalten hätte, es jedoch durch die Bereitschaft aller Parteien sich konstruktiv einzubringen, gelungen sei, die Verhandlungen positiv abzuschließen. „Wir haben einen Vertrag ausgehandelt, der für die Grundstückseigentümer und Flächenbewirtschafter einen fairen Rahmen steckt“, so Tannen. Das Ziel, im Sommer 2022 mit dem Bau zu beginnen, bezeichnet er ambitioniert, aber aufgrund der politischen Begebenheiten als nachvollziehbar.

 

Der Vorsitzende des Kreislandvolkverbandes Friesland Hartmut Seetzen ergänzt „Wir sind uns als Landwirtschaft der Verantwortung für diese Leitung bewusst und haben diese Herausforderung angenommen“. Gerade angesichts der hohen Planungsgeschwindigkeit habe das Landvolk jedoch darauf geachtet, dass die Interessen der Landeigentümer und Bewirtschafter angemessen berücksichtigt werden. So habe man beispielsweise für besonders betroffene Landwirte eine Einzelbegutachtung ausgehandelt. Wenn durch den Leitungsbau etwa eine Weidehaltung auf dem Betrieb unmöglich werde, müssten individuelle Lösungen gefunden werden.

 

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat das Verfahren auf die höchste Priorität gehoben, so dass Open Grid Europe plant, die Leitung bereits Ende 2022 fertig gebaut zu haben. Die Anbindungsleitung wird Wasserstoff-ready und damit auch für den künftigen Umstieg auf grüne Gase geeignet sein, so OGE. Die ca. 30 km lange Leitung wird einen Durchmesser von ca. 1 Meter haben und soll 10 Mrd. m³ Gas jährlich befördern können.

Bereits Anfang April hatte sich Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies über das Projekt und den Planungsstand informiert.

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