Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

MdB Markus Paschke am 27.03.2014 auf dem Betrieb von Anja & Menno Nagel

Helmut Plöger, Anja Nagel, Justus Ackermann, Menno Nagel, Markus Paschke, Florian Stoye, Nils Anhuth, Klaus Borde, Wilko Meyer (von links nach rechts).

Schäden durch Gänse, die Novellierung der Düngeverordnung und das geplante Umbruchverbot in Natura-2000-Gebieten durch die Bundesregierung wurden am Donnerstag, den 27. März ab 10.00 Uhr auf dem Milchviehbetrieb von Anja und Menno Nagel in Jemgumgeise mit Herrn MdB Markus Paschke diskutiert. Mit dabei waren von der SPD Jemgum Fraktionsvorsitzender Helmut Plöger, Bürgermeisterkandidat Florian Stoye und Nils Anhuth vom Büro in Leer. Seitens des LHV-Kreisverbandes Leer nahmen der Vorsitzende Justus Ackermann, sein Stellvertreter Klaus Borde, Wilko Meyer als Vorsitzender des Zweigvereins Rheiderländer Geest und Geschäftsführer Rudolf Bleeker teil.

 

Thema waren zunächst die Gänse, deren Zahl und Verweildauer von Jahr zu Jahr zunimmt. Von "Nordischen Gastvögeln" kann deshalb keine Rede mehr sein. Aufgrund der zunehmenden Schäden und Ertragsverlusten reichen die bisherigen Ausgleichszahlungen nicht mehr aus. Dass zudem einseitig die laufenden Gänseverträge mit den Landwirten gekündigt wurden, um ihnen ab 2015 ein Angebot mit wesentlich höheren Auflagen zu machen, heizt die angespannte Stimmung zusätzlich an. Nach einer aktuellen schriftlichen Umfrage unter den Vertragsteilnehmern im Rheiderland sind 95 % nicht mehr bereit, unter diesen Umständen die neuen Verträge zu unterschreiben. Über 4.000 ha Vertragsflächen fallen möglicherweise ab dem 01.01.2015 weg.

 

Zur anstehenden Novellierung der Düngeverordnung forderten die LHV-Vertreter, dass Grünland nicht schlechter als Ackerland gestellt werden darf. Statt immer mehr Verbote und Einschränkungen zu verhängen, sollte die Politik sich dafür einsetzen, Grünland attraktiver zu machen, z.B. durch eine Derogationsregelung wie in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und Irland. Das geplante Pflugverbot zur Grünlanderneuerung in den Vogelschutzgebieten ist deshalb völlig kontraproduktiv und nicht mit den Schutzzielen zu vereinbaren, die seinerzeit zur Meldung der Gebiete nach Brüssel geführt haben. Im Gegenteil, gerade bei einem Totalschaden durch Gänsefraß ist eine Neuansaat unabdingbare Voraussetzung dafür, die Fläche weiterhin in einem guten wirtschaftlichen und ökologischen Zustand zu erhalten.

 

Ganz ohne gesetzliche Leitlinien sei wirtschaftliche Tätigkeit grundsätzlich nicht vorstellbar, gab Markus Paschke zu bedenken. Er sagte den Landwirten jedoch zu, sich für den Erhalt der Möglichkeit von Pflegeumbrüchen in Natura-2000-Gebieten und grundsätzlich zur Erhöhung der Attraktivität von Grünland einzusetzen.

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