Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

04.09.2017

Konverterstation in Emden - Emder Landwirte sind sauer

 

Wir sind von der Energiewende eingeschlossen

 

Besorgt schauen einige Landwirte über ihre Flächen entlang der Autobahn in Richtung Emden. Das alles soll bald Geschichte sein. Der Netzbetreiber Amprion plant im südöstlichen Bereich der Stadt Emden einen riesigen Umspannkonverter, um den Offshore-Strom nach Süddeutschland zu transportieren.

„Große Hallen kennen wir bereits, aber das wird der Wahnsinn, so können wir einpacken.“, sagte Landwirt Ihno Groeneveld, einer der betroffenen Landwirte. Bernhard Gosling, Zweigvereinsvorsitzender des ansässigen Landvolkverbandes, ergänzt: „Wir haben in den letzten Jahren schon viel Fläche abgeben müssen, egal ob für Kompensationen der Stadt Emden, die Umgehungsstraßen, den Autobahnbau oder nicht zuletzt die Energiewende.“ Bereits der Übertragungsnetzbetreiber TenneT hatte in den letzten Jahren immer wieder den Unmut der Emder Landwirte hervorgerufen, da laufend Bauvorhaben durchgesetzt wurden, u.a. das Umspannwerk am Wykfoffweg. „Überall in unseren Ländern liegen Kabel“, ergänzte Bernhard Sanders „irgendwann muss doch auch mal Schluss sein!“

Die Landwirte versperren sich aber nicht der Energiewende. „Der Strom muss nun einmal weg, das wissen wir“, sagte Heiko Müller. Aber, dass immer alles zulasten Ihrer Flächen gehen soll, können und wollen die Landwirte nicht akzeptieren. Es werden schließlich auch für diesen Bau Kompensationsflächen gebraucht, damit würden die Landwirte doppelt belastet.

Einen möglichen Standort am Petkumer Sieltief, sehen die Landwirte auch eher kritisch. Dort würde nicht nur landwirtschaftliche Fläche verloren gehen, sondern auch Vögel des direkt angrenzenden Vogelschutzgebietes „V 10 Emsmarsch von Leer bis Emden“ würden gestört werden. „Wir wollen ja nicht nur unsere Felder bestellen und die Ernte einfahren, sondern auch etwas für den Wiesenvogelschutz tun“, so Landwirt Diedrich Grön. „Das sieht man doch deutlich an der tollen Zusammenarbeit im Küken- und Gelegeschutz. Wir sind doch auch Naturpfleger!“

Es gibt aber auch potentielle Standorte, die für die Landwirte akzeptabel wären. Die Pläne für einen Standort im Jarßumer Hafen sehen die Landwirte positiv. „Dort ist schon Industriefläche und bei den großen Hallen dort, fällt dieses im Vergleich zur freien Landschaft gar nicht mehr so stark auf“, so Gosling. Auch ansässige Industrieunternehmen sollten Ihren Beitrag zum Stromtransport leisten, meinen die Landwirte. „Es kann nicht sein, dass wir immer alles ertragen müssen“, so Groeneveld.

Die Landwirte fordern, dass Amprion sich auf den Standort im Jarßumer Hafen konzentriert, um die übrigen Flächen für Landwirtschaft freizuhalten.

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