Äußerst besorgt blickt Carl Noosten, Landvolk-Kreisvorsitzender Norden-Emden, auf den Plan der Samtgemeinde Hage, Biosphärengemeinde zu werden. „Biosphärengemeinde - das klingt ja auch erstmal ganz chic und hipp, weniger chic sind aber die damit verbundenen Auswirkungen.“ weiß Noosten.
Die Nationalparkverwaltung wirbt derzeit massiv dafür, dass Gemeinden entlang der Küste sich per Ratsbeschluss zu einer Entwicklungszone des UNESCO Biosphärenreservates Niedersächsisches Wattenmeer erklären. Landwirte sehen das mit Besorgnis, da die UNESCO eine rechtliche Sicherung fordert. „Leider haben wir Landwirte nur allzu oft schlechte Erfahrungen mit Schutzgebietsausweisungen gemacht. Unsere Landwirte fürchten sich vor der neuerlichen Dynamik um die Entwicklungszone.“ so Noosten.
Es werde an der Küste eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in einem Gleichgewicht von Ökologie und Ökonomie benötigt. Das Landwirte für Naturschutz offen sind, zeigte die Beteiligung am Niedersächsischen Weg. Jedoch wird die ökologische Einseitigkeit in einer Entwicklungszone des Biosphärenreservats die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Branchen an der Küste blockieren und Arbeitsplätze kosten, befürchtet der LHV. Dabei wären nicht nur Landwirte betroffen, auch die Gemeinde könnte möglicherweise Schwierigkeiten bei der Ausweisung neuer Bebauungspläne bekommen, kleine Unternehmen vor Ort werden unter Umständen in ihrer Entwicklung ausgebremst. Ab wann nimmt eine Gemeinde den Verlust des Labels in Kauf? Nur für Big Player oder auch für eine kleine Tischlerei von nebenan oder Bauernhof vor Ort?
„Aus den mit dem Label Biosphärenreservat verbundenen Verpflichtungen kommt man als Gemeinde nicht so einfach raus, das ist daher schon eine tiefgreifende Entscheidung.“ warnt Noosten. Deshalb lehnen die Landwirte als bedeutendste Flächennutzer eine Entwicklung, die ganze Gemeindegebiete geographisch als Entwicklungszone mit der Gefahr weiterer Schutzgebietsausweisungen festlegt, ganz entschieden ab.