Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

07.09.2017

Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl Umweltregime oder Agribusiness?

Der LHV-Kreisverband Leer lud anlässlich der Bundestagswahl 2017 die Bundestagskandidaten des Wahlkreises zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Umweltregime oder Agribusiness?" Als Moderator fungierte Dr. Ludger Schulze Pals, Chefredakteur der topagrar. Die Bundestagskandidaten               

  • Frau Gitta Connemann MdB | CDU            
  • Frau Marion Terhalle | FDP
  • Frau Bettina Kubiak | Die Linke                   
  • Herr Markus Paschke MdB | SPD            
  • Herr Harald Kleem | Bündnis 90/Die Grünen            

stellen sich in Filsum der Diskussion und den Fragen des Publikums.

Über 200 Landwirte folgten dieser Einladung. Der Kreisvorsitzende Justus Ackermann begrüßte die Gäste und dankte der Raiffeisen-Technik Nord-West dafür, dass sie die Location zur Verfügung stellte. "Dieser Ort wurde mit Bedacht gewählt, denn Landwirtschaft, das sind nicht nur Bauernhöfe, sondern dazu gehört auch der vor- und nachgelagerte Bereich."

Dr. Ludger Schulze Pals stellte zunächst die Kandidaten vor und fragte sie gleich nach ihren persönlichen Berührungspunkten zur Landwirtschaft. Gitta Connemann stammt vom Hof, dazu war ihr Vater viele Jahre Präsident des Landw. Hauptvereins. Mit einem Schmunzeln musste Markus Paschke zugeben, dass er jeden Tag esse und dies seine Verbindung zur Landwirtschaft darstelle und Bettina Kubiak kenne einige Landwirte und habe auch darüber gelesen.

Die erste Frage drehte sich um die Kritik an der an Landwirtschaft und ob die Landwirte sich auf die Gesellschaft zubewegen müsse. Connemann verwies auf die Diskrepanz zwischen dem guten Image eines Landwirten und der Sicht auf die Erzeugung. "Die Lebensmittelerzeugung wird unheimlich kritisch begleitet, das ist quasi die neue Atomppolitik." Sie betonte, wie wichtig Transparenz sei. Paschke verwies darauf, dass man das Verhalten einzelner schwarzer Schafe nicht auf die ganze Branche übertragen dürfe. Außerdem halte er eine regionale Vermarktung für sinnvoll und forderte Produkte mit Mehrwert. 

Kleem erläuterte, dass er die industralisierte Landwirtschaft nicht gutheiße und er die bäuerliche Landwirtschaft, wie sie im Kreis Leer zu finden sei, bevorzuge.  Terhalle betonte, dass Tierwohl und Naturschutz wichtig seien, aber der bürokratische Aufwand viel zu hoch seien, um wirklich etwas zu bewirken. Kubiak zollte den Landwirten ihren Respekt und ging auf die Qualitätsunterschiede zwischen Fleisch vom Discount und vom Fleischer ein.

Bürokratie war das nächste Stichwort: Entbürokratisierung will jeder, aber irgendwie wird das immer mehr." so Schulze Pals. Connemann verwies auf den Normenkontrollrat und kam auf die Dünge-Novelle zu sprechen. Paschke versuchte zu erklären, wieso eine Verschärfung notwendig wurde. Woraufhin Connemann die Messnetzproblematik erläuerte.

Conneman äußerte zudem den Wunsch, dass die Grünen verbal abrüsten. Kleem konterte "Die Dosis macht das Gift." und verwies auf die Folgen für die Bienen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Zum priviligierten Bauen erklärte Terhalle, dass Bauen zur Verbesserung des Tierwohls weiter genehmigt werden müsse. Kleem äußerte sich nicht dazu und Paschke macht deutlich, dass weniger Tiere seitens der SPD gewollt seien.

Die Fragen der Landwirte griffen die vorangegangene Diskussion auf. Die Bauernregel-Kampagne des BMUB hat den Landwirten spürbar zugesetzt. Den Landwirten machen die feindliche Atmosphäre und das auf dem Präsentierteller stehen sehr zu schaffen. So wurden z.B. Forderungen laut, Landwirtschaft Lehrern näher zu bringen, da diesen schließlich den Kindern Wissen über Landwirtschaft vermitteln sollen. Auch das Thema Wolf bereitet den Bauern große Sorgen. In ihren Augen passen Förderung von Weidehaltung und Wolf nicht zusammen.

 

Alle Parteien versuchten deutlich zu machen, dass ihnen die Landwirtschaft wichtig ist und sie für Landwirte wählbar sind. Schulze Pals und Ackermann baten in ihren Schlussworten schlicht darum, auf jeden Fall wählen zu gehen, dieses Privileg auch wahrzunehmen.

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