Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

17.03.2016

Pressemitteilung: Milchpreise treffen nicht nur Bauern

Eine solche Krise habe er in 40 Jahren Berufserfahrung noch nicht erlebt, so Theo Gerdes von der Firma Otte-Betonbau aus Westerstede am Donnerstag in Potshausen. Beim Bauunternehmen Gruben hatten sich am 17. März auf Initiative von Bernhard Bekebrok, Wilko Meyer und Georg Sterrenberg von den LHV-Zweigvereinen Ihrhove und Rheiderländer Geest 12 Firmenvertreter aus dem regionalen Agribusiness getroffen, um die gesamtwirtschaftlichen Folgen des Erzeugerpreisrückgangs darzustellen.Die Ernährungswirtschaft ist nach der Automobilindustrie die Nr. 2 in Niedersachsen, aber während die ökonomischen Folgen der VW-Abgasaffäre die Schlagzeilen beherrschen, vollziehen sich die Einbrüche in der Agrarbranche bislang weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit.

 

Die Lohnunternehmer Janssen aus Rhede (EL) und Thomsen aus Ostrhauderfehn wiesen auf die hohen Außenstände hin. Umsatzeinbrüche verzeichnen auch die Stalleinrichter wie Beerepoot aus Nortmoor, zumal auch der Export in Drittländer zurück gegangen ist. Landtechnikhändler Bernd Wittrock beschrieb den Rückgang der Investitionen, nur noch die allernötigsten Reperaturen werden getätigt. Das hat zur Folge, dass auch diese Firmen weniger investieren und Mitarbeiter entlassen müssen. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die hohen Erzeugungskosten nicht noch weiter durch unnötige Vorschriften und Auflagen wie z. B. die Novelle der Düngeverordnung gesteigert werden dürfen. Weitere Liquiditätshilfen sind nötig, um die landwirtschaftlichen Familienunternehmen durch die gegenwärtige Krise zu retten. Einigkeit bestand aber auch darüber, dass die gesamte Agrarbranche aus der Krise lernen und sich künftig stärker auf volatile Preise einstellen müsse.

 

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