Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

21.05.2014

LHV und Umweltministerium finden Kompromiss bei Wiesenvogelschutz

Stefan Wenzel (links) und Erich Hinrichs
Carl Noosten, Albert Martens und Konstanze Nagel
Klaus Borde, Rudi Bleeker und Meta Janssen-Kucz
Albert Martens, Erich Hinrichs, Meta Janssen-Kucz, Stefan Wenzel, Carl Noosten, Klaus Borde und Karl Hedden (v.l.n.r.)

Nach langen Verhandlungen konnte der LHV jetzt einen Kompromiss mit dem niedersächsischen Umweltministerium bezüglich einer Lösung zur Wiesenvogelproblematik finden. Ursprünglich hatte das Ministerium für die zukünftige Förderperiode in bestimmten Regionen Ostfrieslands eine Zwangskoppelung von Wiesenbrütermaßnahmen mit dem Programm Nordische Gastvögel vorgesehen. Diese Ankündigung war auf heftigen Protest der Landwirte in den betroffenen EU-Vogelschutzgebieten gestoßen. Im Rahmen eines Besuchs am Mittwoch dieser Woche bestätigte Umweltminister Stefan Wenzel gegenüber Vertretern des LHV und des Vereins Gänsemarsch e.V., dass es für den ostfriesischen Raum eine Sonderregelung geben werde.

 

In dem eineinhalbstündigen Gespräch stellten LHV-Präsident Erich Hinrichs, die Vorstandsmitglieder Carl Noosten und Klaus Borde, der Vorsitzende des Vereins Gänsemarsch, Albert Martens, sowie die LHV-Geschäftsführer Rudi Bleeker und Karl Hedden noch einmal die Forderungen und Erwartungshaltungen des LHV im Zusammenhang mit der zukünftigen Ausgestaltung der Vertragsnaturschutzprogramme im Zusammenhang mit der Gänseproblematik und des von der Landesregierung geforderten Wiesenbrüterschutzes dar.

 

Der gefundene Kompromiss wurde in einer gemeinsamen Presseinformation dargestellt, den wir nachstehend aufgeführt haben:

 

21.05.2014

Regionale Strategie beim Schutz von nordischen Gastvögeln und Wiesenvögeln in Ostfriesland

Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat sich heute (Mittwoch) in Leer in einem Gespräch mit dem Präsidenten des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland (LHV) Erich Hinrichs und weiteren Vertretern aus der Landwirtschaft für die Hauptrastgebiete der nordischen Gastvögel in Ostfriesland auf eine regional orientierte Strategie verständigt. In diesen Gebieten, die gleichzeitig auch Schwerpunktraum für den Wiesenvogelschutz sind, werden zwei Fördervarianten für die dortigen Dauergrünlandflächen angeboten: sowohl mit als auch ohne Wiesenvogelschutzkoppelung.

 

"Wegen der zumeist großen flächenmäßigen Betroffenheit der landwirtschaftlichen Betriebe in diesem Raum eröffnet das Umweltministerium den Landwirten jetzt die Möglichkeit, frei zu entscheiden, welche der beiden Fördervarianten sie für ihre Flächen jeweils beantragen möchten", erklärt Minister Wenzel. Die bisher vorgesehene obligatorische Förderkoppelung, die von der Landwirtschaft als Zwang empfunden worden war, ist damit vom Tisch. Im Gegenzug werde vom LHV eine möglichst hohe freiwillige Teilnahmebereitschaft der Landwirtschaft an der Förderung von Bewirtschaftungsmaßnahmen für den Wiesenvogelschutz erwartet.

 

Klaus Borde, Landwirt und stellvertretender Vorsitzender des LHV Kreisverbandes Leer: "Wir freuen uns, dass dieser Kompromiss zustande gekommen ist. Das zeigt uns, dass das Umweltministerium unsere Sorgen und Bedenken bezüglich der ursprünglich geplanten Zwangskoppelung von Wiesenbrüterschutzmaßnahmen mit dem Programm Nordische Gastvögel erkannt und anerkannt hat. Wir werden uns tatkräftig dafür einsetzen, die gewünschten Maßnahmen zum Wiesenbrüterschutz auf freiwilliger Basis umzusetzen. Wir bekräftigen an dieser Stelle noch einmal unsere Bereitschaft zum weiteren konstruktiven Dialog, wenn es um die weitere Ausgestaltung von Vertragsnaturschutzmaßnahmen geht. Wünschenswert ist in diesem Zusammenhang aus unserer Sicht eine fachliche und wissenschaftliche Begleitung der in der neuen Förderperiode anlaufenden Maßnahmen, um schnell erkennen zu können, wo ein Korrekturbedarf besteht."

 

Die Gesprächspartner sind sich einig, dass diese kooperative Lösung im Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Naturschutz sowohl den Belangen der landwirtschaftlichen Betriebe in dieser Region als auch den naturschutzfachlichen Interessen des Landes gleichermaßen dient. Nur im Rahmen eines vertrauensvollen Dialogs ist das Ziel eines erfolgreichen Schutzes von Nordischen Gastvögeln und Wiesenvögeln erreichbar.

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