Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

LHV unterstützt Aktion „Wir machen Euch satt!“

„Wir machen Euch satt!“ lautet das Motto eines landwirtschaftlichen Aktionsbündnisses, das zu kommenden Sonnabend nach Berlin einlädt, um der von zahlreichen Verbänden und NGOs organisierten Demo „Wir haben es satt“ aus landwirtschaftlicher Sicht zu begegnen.

 

Der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland e.V. (LHV) wird die Berliner Aktion „Wir machen Euch satt“ vorbereitend am Freitag auf dem Auricher Wochenmarkt mit einem Informationsstand unterstützen.  

 

Das Bündnis „Wir machen Euch satt!“ begründet ihre Aktivitäten im Internet mit folgenden Worten:  

„Der Streit um die ‚richtige‘ Landwirtschaft ist zum ideologischen Glaubenskrieg geworden. Die Verbraucher wissen immer weniger, wie heute Lebensmittel erzeugt werden. Radikale Randgruppen nutzen dieses Unwissen, um mit ihren Bildern ihre Ideologien medial zu vermarkten.  

Schlagwörter wie ‚Massentierhalter‘ und ‚Agrarindustrie‘ erzeugen unklare Feindbilder in der Bevölkerung und stigmatisieren jeden modernen Familienbetrieb.  

  • Wir wollen eine vorurteilsfreie Betrachtung der modernen Landwirtschaft.
  • Wir fordern eine sachliche Diskussion in der Landwirtschaft, frei von Ideologie.
  • Wir können nicht mit radikalen Tierrechtlern gemeinsam auf eine Demo gehen.  

 

Problemfelder der Landwirtschaft müssen auf wissenschaftlicher Basis sachlich diskutiert werden. Skandalisierung bringt uns nicht weiter. 

 

Redet mit uns, nicht nur über uns!“  

Der LHV wird am Freitag, den 15. Januar in der Zeit von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr auf dem Auricher Marktplatz für Fragen rund um die Landwirtschaft zur Verfügung stehen.

Warum wir dabei sind

Wir machen Euch satt! Fragt doch mal die Bauern  

 

Am 16.01.2016 wird in Berlin wieder groß demonstriert: Eine andere Landwirtschaft wird gefordert, von vielen NGOs, kirchlichen Organisationen und anderen politischen Kräften. Wir wehren uns gegen eine verzerrende Darstellung, wonach die konventionelle Landwirtschaft angeblich fast alles falsch macht und auch noch für viele Missstände in der Welt mit Hunger, Korruption, Raubbau an der Natur, Krieg und Unterdrückung verantwortlich gemacht werden soll.

 

Wir haben in Ostfriesland eine bäuerliche Landwirtschaft. Zu dieser Landwirtschaft gehören regelmäßig eine Hofstelle sowie eine Betriebsleiterfamilie, die auf eigenes Risiko und ohne Haftungsbegrenzung wirtschaftet. In der Tierhaltung tragen wir an 365 Tagen im Jahr Verantwortung für das Wohlergehen unserer Tierbestände. Und zwar Tag und Nacht. Gemessen am Kapital- und Arbeitseinsatz sind die Preise und Erlöse der Landwirtschaft momentan viel zu niedrig. Für außerlandwirtschaftliche Investoren ist es bei diesen geringen Renditeaussichten nicht lukrativ, in Landwirtschaft und erst recht nicht in Tierhaltung zu investieren.

Deshalb droht Ihnen und uns keine agrarindustrielle Landwirtschaft, was immer das auch sein soll.

Außerlandwirtschaftliche Investoren drängen aber auf den Bodenmarkt. Hier gilt es bäuerliche Strukturen zu schützen. Aber die rot-grüne Landesregierung bleibt untätig. In den letzten 25 Jahren hat die EU gewaltige Agrarreformen umgesetzt und von der Landwirtschaft große Anpassungen verlangt. Die Agrarmärkte sind aus Rücksicht auf Industrie- und Exportinteressen Europas geöffnet, Zölle gesenkt und Exportsubventionen abgeschafft worden. Anbieter aus Afrika, Mittel- und Lateinamerika sowie die europäischen Verbraucher profitieren von dieser Politik. Auch die Bauern sollten nach der Anpassung davon profitieren! Wir halten Käseexporte nach Japan oder Korea nicht für verwerflich. Milchprodukte in die Golfstaaten und andere Länder mit Ölproduktion zu liefern, ist ökologisch und ökonomisch vernünftiger als dort in der Wüste Kühe halten zu wollen. Die Chinesen schätzen die Qualität deutscher Milchprodukte und vertrauen auf unsere Babynahrung.

 

In einer globalisierten Welt ist Arbeitsteilung überall üblich und wirtschaftlich angezeigt. Das gilt auch für die Landwirtschaft. Der Agrarstandort Ostfriesland gehört weltweit zu den Gunststandorten. Das gilt insbesondere für die Milchproduktion. Grünland, Kühe und Rinder prägen das Landschaftsbild. Unsere von den Bauern geschaffene und gepflegte Landschaft ist der Schatz, von der der Tourismus in Ostfriesland profitiert. Diese erhalten wir nicht durch Stilllegung, sondern durch eine verantwortliche und wirtschaftliche Nutzung durch uns Bauern. Hier bei uns in Ostfriesland ist das Wasser absolut in Ordnung. Andere Regionen beneiden uns um unser Wasser und den leckeren Tee. Tierhaltung und Fläche stehen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander.

 

Ostfrieslands Bauern wollen gerne noch umweltgerechter, noch tierartgerechter produzieren und manches noch besser machen. Das aber erfordert Investitionen, die nur geleistet werden können, wenn wir wieder Geld verdienen und nicht ständig Kapital vernichten müssen. Dazu benötigen wir die passenden Rahmenbedingungen im Steuer-, Sozial- und besonders im Umweltrecht. Dort kann die Politik viel tun. Auch im Wettbewerbsrecht bleibt die Politik für uns Bauern bislang untätig. Die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel drückt die Erzeugerpreise in Deutschland stärker als in jedem anderen EU-Land.

 

Die heutige, moderne Landwirtschaft ist das Ergebnis naturwissenschaftlicher Forschungen und Erkenntnisse sowie des Ergebnistransfers in die breite Praxis. Nur in Zusammenarbeit von Forschung und Praxis, unter gleichzeitiger Beachtung der Naturwissenschaften, sind Innovationen in der Landwirtschaft wahrscheinlich. Ideologen und notorische Miesmacher bringen uns nicht weiter und sind die schlechtesten Ratgeber.

 

Schenken Sie Ihr Vertrauen den Bauern in Ostfriesland und ermutigen Sie die Bauernfamilien in wirtschaftlich schweren Zeiten. Dann machen die Bauern Sie auch zukünftig satt und pflegen nebenbei Wallhecken und vieles mehr.  

 

Bauern brauchen Perspektiven statt Agrarwende!

Mehr Infos

Mehr Informationen zur Aktion:

http://www.wir-machen-euch-satt.de/

http://www.fragdenlandwirt.de/

 

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Initiatoren Marcus Holtkötter, Nadine Henke und Kathrin Seeger sowie allen anderen Mitstreitern.

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