Beim Zukunftstag denken wir natürlich zuerst an den Beruf des Landwirts, aber auf vielen Höfen sind auch Hauswirtschafterinnen unterwegs. Daher mal ein Blick in diesen Beruf.

Zukunftstag Hauswirtschaft
Es gibt nur wenige Berufe, die so vielfältig sind wie die Hauswirtschaft, das durften auch 16 Mädchen und Jungen feststellen, die am Zukunftstag im Energie- und Erlebniszentrum in Aurich einen Einblick in den Beruf der Hauswirtschaft gewinnen konnten.
Angrit Bade, Fachreferentin Hauswirtschaft im Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) freute sich über die gute Beteiligung „Wir haben in der Coronazeit digitale Zukunftstage per Videokonferenz angeboten, die wurden bereits gut angenommen, aber schöner ist es doch in Präsenz“. Aufgeteilt in kleinen Gruppen lernten die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Workshops klassische Aufgaben der Ausbildung und des Berufes kennen. Angeleitet wurden sie von jungen Frauen, die gerade selbst die Ausbildung zur Hauswirtschafterin absolvieren.
„Ihr müsst darauf achten, dass die Zweige nicht zu lang sind, damit sie nicht aus der Vase fallen.“ war am Dekotisch zu hören, dort wurden Dosen dekoriert, die als Vase eine gemütliche Atmosphäre am Esstisch schaffen. Nebenan war Gelächter zu hören, dort ging es um die richtige Reinigungstechnik. „Ich helfe meiner Mutter ab und zu im Haushalt mit“ berichtete einer der Jungen. Auf die Frage, ob er sich den Beruf schon so vorgestellt habe „Ja ein bisschen, dass man Kochen und Putzen muss und so“. Das habe er sich gedacht, aber selbst einen Reiniger herzustellen oder Deko anzufertigen, war überraschend. Nach dem Putzen berichteten Lea und Leonie von ihren Erfahrungen und den Möglichkeiten, die der Beruf ihnen bietet. Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter sind z. B. in Kindergärten, Pflege- und Kureinrichtungen oder in Hofläden zu finden.
So langsam kriecht der Geruch von Knoblauch durch den Raum. In der Küche wird ebenfalls fleißig gewerkelt, es gibt unter anderem mit Hummus, Käse, Tomate und Ei belegte Brötchen. In der Hauswirtschaft kommt es dabei nicht nur darauf an, ob es schmeckt. Mahlzeiten werden genau kalkuliert, es soll nicht zu viel, nicht zu wenig sein, es muss ins Budget und in den Rahmen einer ausgewogenen Ernährung passen.
„So altbacken wie der Beruf klingt, ist er nicht, ganz im Gegenteil“ weiß Anna Müller, Ausbildungsberaterin an der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, „Nachhaltigkeit war schon immer ein Thema und wie das funktioniert, wird gerade wiederentdeckt.“ Darauf macht auch die ZEHN-Kampagne „Hauswirtschaft ist angesagt“ aufmerksam, Tutorials auf Instagram zeigen z. B. wie Eier richtig gelagert werden, wie der Frühjahrsputz gelingt und vieles mehr. Im Beruf geht es allerdings nicht nur um den Haushalt, sondern vor allem um die Menschen, um die man sich kümmert. Auf www.hauswirtschaft-ist-angesagt.de sind viele Informationen rund um Aus- und Weiterbildung zu finden.