Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

Ostereier bleiben eine liebgewonnene Tradition

Hühnerhaltung liegt im Trend – immer mehr Privatpersonen, die einen Garten haben, halten heutzutage eigene Hühner für das Frühstücksei. Der Großteil der verspeisten Eier kommt jedoch immer noch vom Bauernhof, schreibt der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland e.V. Im Jahr 2019 wurden immerhin 236 Eier pro Kopf verzehrt, das waren zwei Eier mehr als noch im Jahr zuvor und ist ein neuer Höchstwert. Vor Ostern erreicht die Nachfrage erfahrungsgemäß ihren Höhepunkt: das Ostereier bemalen, das Verwenden von Eierschalen zur Dekoration und natürlich die jährliche Eiersuche am Ostersonntag sind vielerorts liebgewonnene Traditionen. In diesem Jahr überlagert die Corona-Krise jedoch den normalen Eiermarkt. „Es hat eine deutlich erhöhte Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel gegeben“, sagt Margit Beck, Marktanalystin bei Marktinfo Eier und Geflügel (MEG). Die Lieferungen an Restaurants und Großküchen sei durch deren Schließung hingegen komplett zum Erliegen gekommen. Dies stellt die Bauern vor erhebliche logistische Herausforderungen. „Die kleineren Verpackungen sind nur begrenzt verfügbar“, erläutert Beck. Normalerweise wird etwa die Hälfte des Gesamtverbrauchs von den privaten Haushalten als Schaleneier gekauft.

Eier aus Deutschland sind dabei besonders beliebt. Da der Lebensmittelhandel in der Vergangenheit verstärkt Eier aus deutscher Erzeugung nachgefragt hat, haben die Landwirte reagiert und in Hühnerställe investiert. Auch in Ostfriesland sind einige Legehennen haltende Betriebe zu finden, wenn auch oft „nur“ im kleinen Stil, kleine mobile Stalleinheiten („Hühnermobil“) sind z. B. beliebt. Hofläden und sogenannte Regiomaten (Verkaufsautomat für regionale Lebensmittel) bieten an zahlreichen Orten Eier zum Verkauf ab Hof an. Auf der Seite www.service-vom-hof.de von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sind viele regionale Erzeuger vermerkt und können somit von Interessenten leicht gefunden werden.

Trotzdem kann Deutschland den Bedarf an Eiern nur zu knapp 73 Prozent selbst decken und gehört zu den größten Importeuren von Konsumeiern innerhalb der EU. Hauptherkünfte für deutsche Importe sind neben den Niederlanden (75 Prozent der Gesamtimporte), Polen (14 Prozent) und Belgien (5 Prozent). Zusammen stellen sie rund 94 Prozent des Imports an Konsumeiern nach Deutschland dar, um den Gesamtbedarf zu decken.

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