Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

07.04.2016

Landvolk überreicht Unterschriften

„Bitte unterstützen Sie uns Landwirte hier vor Ort mit Ihrer Unterschrift.“ So lautete der Anfang eines Informationsblattes, das Landwirte aus Ostfriesland vor zwei Wochen an verschiedenen Standorten den Verbrauchern beim Betreten ihres Einkaufsmarktes in die Hand gegeben hatten. Wie der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland e.V. (LHV) heute mitteilt, habe man an den Standorten in Aurich, Esens, Leer und Norden von den Verbrauchern spontan 723 Unterschriften im Kampf gegen die scheinbar übermächtigen Handelspartner im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) sammeln können. Parallel dazu war vom LHV eine Online-Petition gestartet worden, die innerhalb kürzester Zeit weitere 1.843 Unterstützer zu verzeichnen hatte. „Wir freuen uns, dass die Landwirtschaft hier in der Region eine solch große Unterstützung findet“, so der LHV. So lautete eine der Kommentierungen in der Petition: „Ich unterstütze die Petition, weil wir unsere Landwirte in den Dörfern brauchen und ich auch in Zukunft gesunde Lebensmittel aus heimischer Erzeugung essen möchte!“

 

Heute nun sind dicke Pakete vom LHV an die Konzernzentralen des LEH versandt worden, in denen sich neben einem Anschreiben Kopien der Unterschriftenlisten und der Online-Petition befinden. In den Anschreiben an den LEH heißt es unter anderem, dass jedes Jahr in Ostfriesland Milchviehbetriebe für ihr nachhaltiges Wirtschaften ausgezeichnet würden. Bei jeder Hofschildübergabe werde auf die Kriterien von Nachhaltigkeit hingewiesen. Dazu gehöre z. B. auch der faire Umgang mit seinen Mitarbeitern und der Gesellschaft.

 

Der LHV weist den LEH darauf hin, dass sich auch deren Unternehmen Nachhaltigkeit auf ihre Fahnen schreiben würden. So sei z. B. auf der Website eines Unternehmens zu lesen: „Wir gehen fair und partnerschaftlich mit unseren Geschäftspartnern um und treten nicht überheblich und arrogant auf“ oder „Wir zeigen uns wettbewerbsorientiert und fair gegenüber unseren Geschäftspartnern.“ Der LHV habe aber nicht das Gefühl, dass der LEH tatsächlich nach diesen Grundsätzen handele. „Wir alle wissen um die Lage beispielsweise auf dem Milchmarkt und dem dort aktuell vorhandenen Überangebot an Milch. Es mag ökonomisch sinnvoll sein, dieses auszunutzen, aber bitte vergessen Sie nicht, dass zur Nachhaltigkeit auch soziale Verantwortung gehört und der kommen Sie in unseren Augen immer weniger nach“ so der LHV.

 

Laut LHV sei Geiz längst nicht mehr geil, viele der Kunden, die die Forderungen der Landwirte durch ihre Unterschrift unterstützt hätten, würden sich für den Erhalt einer bäuerlichen Landwirtschaft in der Region einsetzen. Diese müssten fair behandelt werden.



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