Jetzt ist es öffentlich: Schrittweise sollen bis 2050 mindestens 700 ha Landwirtschaftsfläche zur Wiederherstellung eines naturnahen Lebensraumes gesichert werden. Dabei werden wieder einmal mehr die Interessen der Landwirtschaft der Klagedrohung der Umweltverbände geopfert. Ob damit das Schlickproblem gelöst und die Verbesserung der Wasserqualität in der Unterems erreicht werden kann, ist mehr als zweifelhaft. Der Kostenumfang ist ebenfalls unabsehbar.
Ein hoher Preis für den Verzicht auf Rechtsmittel gegen die anhängigen Verfahren und Planfeststellungsbeschlüsse zu den Schiffsüberführungen seitens der drei beteiligten Umweltverbände. Deren Zielvorstellungen sind aus dem Projekt „Lebendige Unterems“ sattsam bekannt: Röhricht, Hochstaudenfluren und Auenwälder sollen im Emsmündungsbereich einen Naturzustand wieder herstellen, wie er zuletzt zu Römerzeiten geherrscht haben mag. Dass es sich seit Jahrhunderten um eine Kulturlandschaft mit Grünlandbewirtschaftung handelt, wird offenbar völlig ausgeblendet. Und dass die Absichten der Verbände dem übergeordneten Ziel der Dauergrünlanderhaltung und des Vogelschutzes entgegen stehen, wird billigend in Kauf genommen. Statt dessen sollen zur Kompensation dieser Eingriffe zusätzlich Flächen binnendeichs für Wiesenbrüter ausgewiesen werden.
Im Landkreis Leer ist seit Beginn der Neunziger Jahre mehr als ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche für Infrastrukturprojekte und Ausgleichsmaßnahmen verloren gegangen. Weitere Flächen stehen zur Stilllegung nicht mehr zur Verfügung. Die Landwirte haben immer wieder unter Beweis gestellt, dass sie sich Naturschutzmaßnahmen nicht verschließen, wie zuletzt beim Gänse- und Wiesenbrüterschutz. Aber nur, wenn sie beteiligt werden und nicht als Bauernopfer für vermeintlich übergeordnete Umwelt- und Wirtschaftsinteressen herhalten müssen.
Pressemitteilung des LHV-Kreisverbandes Leer[mehr]
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