Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

Ansprechpartner im LHV

Detlef Grüßing

Johannes Müller

Wen betrifft es?

Über ein Viertel aller Landwirte in Ostfriesland
Große Teile der Bevölkerung in den Moorregionen

Warum beschäftigen wir uns damit?

Politische Ziele zur Vollvernässung sind gesteckt
Planungssicherheit erhalten

Was macht der LHV?

Unterstützt Studien und Projekte
Prägt Arbeitsgemeinschaften
Kommuniziert mit allen Akteuren
Leistet Aufklärungsarbeit u.a. mit Fachtagungen
Mahnt Erkenntnisse anderer Länder anzuerkennen
Macht Lösungsvorschläge

Was wurde erreicht?

Politische Erkenntnis der wirtschaftlichen Dimension
Kulissenaktualisierung ist initiiert
Thema Wasserwirtschaft wird mitgedacht

Was fordern wir?

Planungssicherheit und Werterhalt
Aktualisierung der Karten
Maßnahmenbündel unter dem Prinzip der Freiwilligkeit
Ende der schleichenden Wertminderung
Anerkennung der kulturhistorischen Leistung und zukünftiger Machbarkeit

09.09.2022

Folgen der Wiedervernässung? Das Grünlandzentrum hat sie ermittelt

Studie des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen zur Zukunft der Moorstandorte in Niedersachsen

In der Studie „Zukunft der Moorstandorte in Niedersachsen“ fasst das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. die rechtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe des Themas ”Klimaschutz durch Moorschutz” zusammen und erstellt in einer ersten Annäherung eine Betroffenheitsanalyse der Ernährungswirtschaft in den niedersächsischen Moorlandschaften.
Die nordwestdeutschen Moorregionen entlang der Nordseeküste unterscheiden sich in ihrer landeskulturellen Entwicklung grundlegend von der Historie und dem Entwicklungsstand anderer, zum Teil noch naturnaher Moorgebiete in Deutschland und in Europa. Diese Moore wurden im Rahmen des Emslandplanes und des Küstenplanes mit erheblichen öffentlichen Mitteln von Land, Bund und der EU aus der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und der Bund-Länder–Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) großräumig erschlossen und für die trockenen landwirtschaftliche Nutzung vorbereitet. Mit umfangreichen Flurbereinigungsverfahren, aufwendigen Maßnahmen zum Ausbau der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur und der Siedlungsstrukturen sowie mit intensiver einzelbetrieblicher landwirtschaftlicher Förderung wurden die Voraussetzungen für eine prosperierende Milchwirtschaft und für eine gedeihliche Entwicklung der ländlichen Kommunen geschaffen.
Die jetzt von der Gesetzgebung und von der Wissenschaft geforderte Transformation der Moorlandschaften von der trockenen zur nassen Nutzung bedeutet das Ende der bisherigen Landnutzung und wirft bezüglich der Zukunft der Moorlandschaften eine Reihe von Fragen auf, die dringend der Klärung bedürfen. Neben der sozioökonomischen Betroffenheit der Ernährungswirtschaft analysiert die Studie auch Handlungsoptionen für die administrative und finanzielle Umsetzung eines Transformationsprozesses, der am Ende sowohl den Anforderungen des Klimaschutzes Rechnung trägt als auch den berechtigten Ansprüchen der Landeigentümer, Pächter und Kommunen.

Mehr unter https://www.gruenlandzentrum.org/faktencheck-klimaschutz-durch-moorschutz/

Kohlenstoffreiche Böden mit Klimaschutzpotenzial

Bild: www.umweltkarten-niedersachsen.de

Die Wiedervernässung von Mooren ist ein wesentlicher Bestandteil der Moor- und Klimaschutzstrategie der Bundesregierung . Doch längst nicht alle Moore lassen sich wiedervernässen, nicht nur aus landwirtschaftlicher Sicht, auch aus Sicht der über Jahrzehnte entwickelten Siedlungsstruktur, die auf Entwässerung angewiesen ist.
Die Nutzbarmachung von Mooren für die Ernährungssicherung war über Jahrhunderte gesellschaftlich erwünscht und staatlich gefördert. Eine pauschale Forderung nach Wiedervernässung der Moore aus Klimaschutzgründen wird dieser kulturhistorischen Leistung vieler Generationen nicht gerecht.
Gemäß den Karten des LBEG, wären in Ostfriesland fast 40.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (LN), das sind ca. 20 % der LN, von Moorschutzmaßnahmen betroffen. Niedersachsenweit wären nur 10 % der LN von der Moorschutzstrategie betroffen, Ostfriesland trifft es also vergleichsweise hart.


ABER: Die Karten sind veraltet und entsprechen nicht mehr den realen Gegebenheiten

 

Forderungen

Aktualisierung der Karten

 

Grundeigentümern und Landnutzer müssen in die Entwicklung nachhaltiger Lösungskonzepte zur Verminderung der landnutzungsbedingten Treibhausgasemissionen aus Moorstandorten eingebunden werden.
Grundvoraussetzung:
•    Prinzip der Freiwilligkeit und der
•    Erhalt einer langfristigen Perspektive für eine wirtschaftliche Nutzung auf den Standorten

 

Ablehnung einer schleppenden Wertminderung bzw. Enteignung unter dem Deckmantel der Schaffung neuer ordnungsrechtlicher Vorgaben.


Vernässung von reinen Naturschutzstandorten in staatlichem Eigentum muss Vorrang haben.

 

Intensivierung der Forschung im Bereich der Entwicklung eines angepassten Wasserstandsmanagements zum Erhalt einer intensiven Grünlandnutzung bei gleichzeitiger Reduzierung der Klimawirkung von Moorstandorten.


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