Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.

25.11.2022

Demo in Goslar

Mit einer Menschenkette durch die Innenstadt und rund 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Kundgebung haben die Landvolkverbände Braunschweiger Land und Landvolk Niedersachsen in Goslar auf die aktuellen Probleme in der Landwirtschaft aufmerksam gemacht. „Mit der Resonanz bin ich sehr zufrieden. Die Landwirtinnen und Landwirte halten zusammen“, sagte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies in seinem Fazit zur Protestaktion. Die Berufskollegen waren aus allen Regionen Niedersachsens angereist, um anlässlich der 99. Umweltministerkonferenz ein klares Zeichen gegen bestehende oder drohende Auflagen aus Berlin und Brüssel zu setzen.

Ulrich Löhr, Vorsitzender des Landvolks Brauschweiger Land und Landvolk-Vizepräsident, forderte „Berechenbarkeit“ von der Politik. Vertreterinnen und Vertreter befreundeter Landesbauernverbände erinnerten an die Probleme beim Wolfsmanagement und die Nöte der Weidetierhalter, erläuterten die Folgen einer überzogenen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und der Moorschutzstrategie. Vielfach betont wurde die mangelnde Sicherung der Nahrungsmittelproduktion.

Lars Ruschmeyer, Sprecher des Agrarausschusses der Landjugend Niedersachsen, betonte die Bereitschaft zu Veränderungen. „Gerade wir jungen Landwirte wollen die Transformation der Landwirtschaft mittragen. Aber Kosten und Nutzen als Folgen politischer Entscheidungen müssen stimmen. Das ist nicht mehr der Fall, und macht uns den schönen Beruf des Landwirts kaputt“, sagte Ruschmeyer unter starkem Applaus der Kundgebungsteilnehmer. Auch die Landfrauen sicherten Unterstützung bei anstehenden Veränderungen zu unter dem Motto: „Wir können das!“

Niedersachsens neuer Umweltminister Christian Meyer stellte sich mit weiteren Politikern den Landwirtinnen und Landwirten auf dem Kundgebungsplatz und nahm das beklebte „Maßnahmenpaket“ als Retoure entgegen. „Wir sollten viel miteinander reden“, sagte Meyer. Und: „Kooperation statt Verbote ist immer besser.“

Landvolkpräsident Hennies, der auch Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes ist, kritisierte abschließend die im „EU-Extensivierungspaket“ versteckten drohenden „Totalverbote“ von Pflanzenschutzmitteln in bestimmten Gebieten und bemängelte überzogenes Ordnungsrecht. Hennies forderte unter lautem Zuspruch der Berufskollegen im Beisein mehrerer deutscher Umweltminister auf der Bühne auf dem Jacobikirchhof in Goslar: „Schicken Sie ein besseres Paket nach Brüssel!“

Eindrücke:

Zu Beginn der Demo
bildeten die Landwirte
eine Menschenkette zum Tagungshotel.
Hunderte Menschen säumten den Weg.
Sind wir Bauern ruiniert, wird das Essen importiert.
Noch weniger ist leer. Erst unsere Scheunen, dann Eure Teller!
Nutztier des Jahres: der Pleitegeier
Eure Gesetze vernichten unsere Zukunft!
Ruhet sanft. Erst stirbt der Hof, dann die Region!
Gerd-Udo Heikens aus der Krummhörn spricht als Betroffener.
Es reicht allen.
Milva Iderhoff aus der Krummhörn spricht als Betroffene.
Die Wut ist groß.
Landvolk-Präsident Hennies richtet das Wort an die Minister Meyer, Hinz und Backhaus.
Minister Meyer will den Dialog - wir sind gespannt.

Demo und Kundgebung zur Umweltministerkonferenz in Goslar

Die Umweltministerkonferenz (UMK) findet vom 23.11. bis 25.11.2022 in Goslar statt.

Pünktlich zum Abschluss der Konferenz wollen wir dann die Umweltminister*innen auf die Vielzahl drängender und existenzbedrohender Herausforderungen für die Landwirtschaft erinnern. Die Themenpalette und Betroffenheit ist groß: SUR, Rote Gebiete, Wiedervernässung der Moore und die Entwicklung des Ländlichen Raums. Aber auch der Wolf soll wie bei vorherigen UMKs seinen Platz finden.


Wir hatten bereits vor einigen Wochen ein Verbändeschreiben aus Niedersachsen zur SUR an die Präsidentin der EU-KOM gesendet, dass von 13 landwirtschaftlichen Verbänden aus Niedersachsen unterzeichnet wurde. Auf diese Verbändeallianz werden wir zur UMK zurückzukommen.


Aktuell planen wir für den 25.11.2022 eine Kundgebung mit bis zu 1.000 Teilnehmenden in Nähe des Tagungsortes sowie eine vorausgehende, medienwirksame Aktion mit Demonstrationscharakter.


Von einem Treckerkorso durch die Stadt Goslar möchten wir aufgrund der Baulichkeit (beengte, mittelalterliche Innenstadt mit Fachwerk) Abstand nehmen. Darüber hinaus ist Goslar hinsichtlich der Verkehrsführung durch sein Einbahnstraßensystem deutschlandweit einzigartig.


Lichterfahrten
sind seitens des Kreisverbandes Braunschweiger Land vor Ort in den frühen Abendstunden für die beiden vorangehenden Konferenztage (23.11. und 24.11.2022) geplant.Ebenso wurde für den gesamten Zeitraum ein ganztätiger Informationsstand direkt vor dem Tagungshotel angemeldet.

Gemeinsamer Verbändeaufruf

Angesichts weltweiter Krisen gewinnt die Erzeugung heimischer Produkte für die Lebensmittelproduktion wieder eine neue Bedeutung.

Wohin die Abhängigkeit von anderen Märkten führen kann, erleben wir gerade am Beispiel des Ukraine-Krieges. Die neuen EU-Verordnungen führen jedoch zu noch mehr Einschränkungen für die deutschen Landwirte und gefährden die Versorgungssicherheit.   

Viele landwirtschaftliche Betriebe leiden unter den neuen EU-Verordnungen zur Klima- und Umweltpolitik. Betriebskosten werden kaum noch gedeckt, zum Leben bleibt nicht viel übrig.

Die Zukunft der Landwirtschaft ist durch die neuen EU-Verordnungen bedroht. Das wirkt sich nicht nur auf die wirtschaftliche und finanzielle Situation der Landwirte und ihrer Familien aus, sondern hat zur Folge, dass eine Lebensmittelknappheit im Alltag nicht nur Theorie bleibt.

Welche Zukunft hat die Landwirtschaft, wenn sie durch neue Gesetze und Verordnungen immer weiter reguliert wird? Viele Landwirte haben bereits die Bewirtschaftung ihrer oft Jahrhunderte alten Betriebe aufgegeben und sehen auch für ihre Familien keine Hoffnung mehr.

Die neuen Verordnungen der EU zur Umwelt- und Klimapolitik haben schon jetzt etliche bäuerliche Existenzen zerstört, weitere werden unweigerlich folgen. Könnt ihr euch das Land ohne Landwirtschaft vorstellen?

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